Pressemitteilung | Marburger Bund - Verband der angestellten und beamteten Ärztinnen und Ärzte Deutschlands e.V. - Bundesverband

Ärzte-Streiks an Unikliniken werden ausgeweitet / Montgomery wirft Arbeitgebern "Sturz ins Chaos" vor

(Berlin) - Die Ärzte-Streiks an Deutschlands Universitätskliniken werden an diesem Montag (20. März) stark ausgeweitet. Wie die Ärztegewerkschaft Marburger Bund (MB) mitteilte, sollen die Streik-Schwerpunkte heute (20. März 2006) in Nordrhein-Westfalen, Baden-Württemberg und Bayern liegen. Ärzte werden demnach in Bonn, Köln, Essen, Regensburg, München, Freiburg, Heidelberg, Tübingen und Ulm ihre Arbeit niederlegen. An der Uniklinik in Göttingen werde in Form einer "Aktiven Mittagspause" gegen schlechte Arbeitsbedingungen und für den Abschluss eines Ärzte-Tarifvertrages demonstriert. Zudem werde der Streik zum ersten Mal auch auf psychiatrische Landeskrankenhäuser in Baden-Württemberg ausgedehnt.

Im Tarifkonflikt wirft der Vorsitzende der Ärztegewerkschaft, Dr. Frank Ulrich Montgomery, der Tarifgemeinschaft deutscher Länder (TdL) ein "falsches Spiel mit falschen Zahlen" vor. "Der Arbeitgebervorschlag für die zukünftige Vergütung der Ärzte war wegen Realitätsferne absolut unannehmbar." Behauptungen der TdL, wonach Ärzte bis zu 50 Prozent mehr verdienen könnten, seien absurd. "Anscheinend sind die Verhandlungsführer innerhalb der Tarifgemeinschaft deutscher Länder wegen der gescheiterten Verhandlungen dermaßen unter Druck, dass sie zur eigenen Ehrenrettung auch nicht vor gezielten Falschinformationen zurückschrecken", so Montgomery.

Verwundert zeigte sich der Gewerkschaftschef über die Drohung des niedersächsischen Ministerpräsidenten Christian Wulff, aus der Tarifgemeinschaft deutscher Länder auszutreten. Montgomery: "Herr Wulff würde damit seinem eigenen Finanzminister Hartmut Möllring in den Rücken fallen, der TdL-Vorsitzender ist." Mittlerweile scheinen die Nerven der Arbeitgeber und Politiker so blank zu liegen, dass sich bei ihnen zunehmend ein "unkontrolliertes Chaos" verbreite. Montgomery erneuerte jedoch seine grundsätzliche Verhandlungsbereitschaft. Voraussetzung sei aber ein offizielles Angebot der Arbeitgeber, das eine deutliche Verbesserung der Ärzte-Einkommen beinhalten müsse.

Quelle und Kontaktadresse:
Marburger Bund - Verband der angestellten und beamteten Ärztinnen und Ärzte Deutschlands e.V. - Bundesverband Athanasios Drougias, Ref. Presse- u. Öffentlichkeitsarbeit Reinhardtstr. 36, 10117 Berlin Telefon: (030) 7468460, Telefax: (030) 74684616

(sk)

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