Pressemitteilung | KZV Berlin - Kassenzahnärztliche Vereinigung

Ärztepräsidenten ermahnen Politik: Deutschlands beste Jobmaschine Gesundheitswesen wird übersehen

(Berlin) - Angesichts von 4,7 Millionen Arbeitslosen weisen der Berliner Ärztekammerpräsident Dr. Günther Jonitz und die KZV Berlin in einem Brief an 450 Entscheidungsträger aus Politik, Wirtschaft und Medien in Deutschland auf die Bedeutung der Jobmaschine Gesundheitswesen für den deutschen Arbeitsmarkt und die Bekämpfung der Arbeitslosigkeit hin. Unter der Website www.Jobmaschine-Gesundheitswesen.de und der Ärztekammer Berlin ist dazu umfangreiches Material zusammengestellt.

Gesundheitspolitik ist ein schwieriges und komplexes Thema. Betroffen sind nahezu alle Bürgerinnen und Bürger unseres Landes. Die Blickwinkel unter denen man das Gesundheitswesen betrachten kann, sind vielfältig. Wir möchten Ihnen nahe legen, die überragende Bedeutung der "Jobmaschine Gesundheitswesen" für den bundesdeutschen Arbeitsmarkt zu erkennen, da Prof. Rürup und seine Kollegen mit 2,2 statt über 4 Millionen Arbeitsplätzen im deutschen Gesundheitswesen von einer falschen Zahlengrundlage ausgegangen waren, die dem Stand der 80er Jahre entspricht.

Das Gesundheitswesen in Deutschland bietet fünf mal soviel Arbeitsplätze wie die gesamte Automobilproduktion inklusive der Zulieferbetriebe. Dies auch und gerade in vielen strukturschwachen Regionen und Bundesländern. Diese Arbeitsplätze im Gesundheitswesen sind unabhängig von Wechselkursen, von der Globalisierung und von der Auslandskonjunktur.

Die "Jobmaschine Gesundheitswesen" erfüllt damit die beiden wichtigsten Bedürfnisse der Menschen in Deutschland: Arbeitsplätze und Gesundheit. Die Zahl der Arbeitsplätze hat sich seit 1980 von zwei auf über vier Millionen verdoppelt. Der Anteil der Kosten der gesetzlichen Krankenversicherung am Bruttoinlandsprodukt ist im gleichen Zeitraum gleich geblieben. Weit über die Hälfte dieser Arbeitsplätze sind Frauenarbeitsplätze.

Schon allein bei den niedergelassenen Ärzten und Zahnärzten stehen mehr Menschen in Lohn und Brot als in der gesamten deutschen Automobilproduktion inklusive Zulieferindustrie; bei den Zahnärzten sogar mit rückläufigem Anteil am Bruttoinlandsprodukt.

Deutschlands beste Jobmaschine wurde von der bisherigen Politik übersehen, was zur Folge hatte, dass diese Jobmaschine von der Politik "abgewürgt" wurde.

Diese Arbeitsplätze und die Menschen, die dort arbeiten werden gebraucht: Im zuwendungsorientierten Gesundheitswesen ist der Mensch kaum durch Roboter zu ersetzen. Das Gesundheitswesen hat bewiesen, dass es treuester Partner der Politik bei der Schaffung von Arbeitsplätzen ist.

Die Bedeutung der Lohnnebenkosten für die gesetzliche Krankenversicherung wird häufig überschätzt:

Selbst wenn der Krankenversicherungssatz von 14,4 Prozent auf 12 Prozent gesenkt wird, bedeutet diese 20 Prozent Absenkung nur 0,9 Prozent weniger Arbeitskosten. Wegen dieser marginalen Arbeitskostenersparnis wird bei VW kein Schweißroboter durch einen Menschen ersetzt bzw. kein Mähdrescher durch einen Landarbeiter und kein Bankautomat durch eine Kassiererin.

Kostenloses Material auf CD-ROM kann bei der KZV Berlin abgefragt werden.

Quelle und Kontaktadresse:
Kassenzahnärztliche Vereinigung Berlin -Körperschaft des öffentlichen Rechts - Georg-Wilhelm-Str. 16, 10711 Berlin Telefon: 030/890040, Telefax: 030/890041 02

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