Pressemitteilung | Marburger Bund - Verband der angestellten und beamteten Ärztinnen und Ärzte Deutschlands e.V. - Bundesverband

Ärztestreik geht weiter / Henke fordert Angebot der Arbeitgeber

(Berlin) - "Wir streiken weiter, bis die Arbeitgeber uns ein akzeptables Angebot auf den Tisch legen", kündigte heute (21. Mai 2010) der 1. Vorsitzende des Marburger Bundes, Rudolf Henke, nach einer Sitzung des Bundesstreikkomitees der Ärztegewerkschaft an. Der Ärztestreik an den kommunalen Kliniken im Tarifbereich der Vereinigung der kommunalen Arbeitgeberverbände (VKA) werde deshalb auch in der nächsten Woche fortgesetzt. "Wenn wir uns jetzt nicht wehren, wird es nie gelingen, die vakanten Stellen im Ärztlichen Dienst zu besetzen. Genau das ist aber nötig, wenn die Arbeitsbedingun­gen wieder einiger­maßen erträglich werden sollen", sagte Henke. Die Arbeitgeber riskierten ein Ausbluten der kommunalen Kliniken. Schon jetzt würde eine wachsende Zahl anderer Krankenhausträger den Ärzten bessere Konditionen anbieten.

"Der vor wenigen Wochen abgeschlossene Tarifvertrag des Marburger Bundes mit dem Hamburger Krankenhaus-Arbeitgeberverband zeigt, dass die von uns geforderte bessere Bezahlung der Tages- und Nachtarbeit absolut realistisch ist", betonte Henke. Neben einer höheren linearen Vergütung sieht der Hamburger Tarifabschluss auch Zeitzuschläge für Nachtarbeit vor - 10 Prozent ab 1. April 2010 und 25 Prozent ab 1. März 2011. Die Zuschläge berechnen sich auf das individuelle Stundenentgelt.

Es sei Dickschädeligkeit der VKA und nicht etwa wirtschaftliche Not, wenn die Arbeitgeber die Ärzte mit einem minimalen Gehaltsplus von durchschnittlich 0,73 Prozent pro Jahr abspeisen wollten. Der Marburger Bund habe vor zwei Jahren im Schulterschluss mit der Deutschen Krankenhausgesellschaft, den kommunalen Arbeitgebern und der Pflege dazu beigetragen, dass auch den kommunalen Krankenhäusern heute deutlich mehr Mittel zur Verfügung stünden als 2008, so Henke. "Die weitaus meisten Kliniken schreiben schwarze Zahlen. Der Anteil der Hauser mit wirtschaftlichen Problemen hat sich stark verringert. Allein im Bereich der gesetzlichen Krankenversicherung haben die Krankenhäuser im Jahr 2009 Erlössteigerungen von ca. 6,4 Prozent erzielt."

"Ich fordere die Arbeitgeber auf, sich zu besinnen und endlich ein Angebot auf den Tisch zu legen, das der besonderen Situation im Ärztlichen Dienst Rechnung trägt. Nach fünf erfolglosen Verhandlungsrunden reicht bloße Verhandlungsbereitschaft nicht aus: Wir werden uns erst dann wieder an den Verhandlungstisch begeben, wenn es klare Signale gibt, dass wir eine schnelle Einigung erzielen können", sagte der MB-Vorsitzende.

Quelle und Kontaktadresse:
Marburger Bund - Verband der angestellten und beamteten Ärztinnen und Ärzte Deutschlands e.V. - Bundesverband Hans-Jörg Freese, Leiter, Presse- und Öffentlichkeitsarbeit Reinhardtstr. 36, 10117 Berlin Telefon: (030) 746846-0, Telefax: (030) 746846-16

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