Ärztestreiks bei Deutscher Rentenversicherung eskalieren / Zentrale Streikdemo am 19. März in Bochum
(Berlin) - Die Ärztegewerkschaft Marburger Bund (MB) verschärft die seit dem 26. Februar andauernden Arbeitskampfmaßnahmen bei der Deutschen Rentenversicherung und ruft die rund 2000 Ärzte zu einem Erzwingungsstreik auf. "Von der bisherigen Taktik der ersten Nadelstiche wird jetzt auf einen Vollstreik ohne Ausnahmen umgestellt. Die erschreckende Hartleibigkeit der Arbeitgeber muss mit bedingungslosen Ärztestreiks bekämpft werden", sagte der zweite Vorsitzende des Marburger Bundes, Dr. Andreas Botzlar. In der kommenden Woche sollen alle Ärzte in den Verwaltungen und den rund 100 Reha-Kliniken ihre Arbeit niederlegen. Zudem findet am 19. März in Bochum eine bundesweite Streikdemo vor dem Gebäude der Deutschen Rentenversicherung Knappschaft-Bahn-See statt.
Die Ärzte der Deutschen Rentenversicherung befinden sich seit dem 26. Februar in einem unbefristeten Arbeitskampf. Bisherige Streiktaktik der Ärztegewerkschaft waren gezielte Arbeitsniederlegungen an ausgewählten Standorten der Rentenversicherer. Da eine Reaktion der Arbeitgeber bisher jedoch ausgeblieben sei, werde nunmehr der nächste Schritt im Eskalationsplan gegangen. Mit den Ärztestreiks soll die Deutsche Rentenversicherung zu Tarifverhandlungen mit dem Marburger Bund bewegt werden. Die Gewerkschaft beklagt ärztefeindliche Arbeitsbedingungen, veraltete Tarifverträge und miserable Einkommensmöglichkeiten. So verdienten beispielsweise Fachärzte in der privaten Klinikkette Helios, die mit dem Marburger Bund einen arztspezifischen Tarifvertrag vereinbart hat, bis zu 27 Prozent mehr.
Ärzte der DRV, zu der die Deutsche Rentenversicherung Bund, die Tarifgemeinschaft der Deutschen Rentenversicherung und die Deutsche Rentenversicherung Knappschaft-Bahn-See gehören, arbeiten in den Verwaltungsstellen und in den bundesweit rund 100 Reha-Kliniken. Sie begutachten Versichertenanträge und versorgen Patienten mit schweren und chronischen Erkrankungen. Pro Jahr erhalten rund 900.000 Patienten medizinische Reha- Maßnahmen.
Quelle und Kontaktadresse:
Marburger Bund - Verband der angestellten und beamteten Ärztinnen und Ärzte Deutschlands e.V. - Bundesverband
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