Pressemitteilung | Freier Verband Deutscher Zahnärzte e.V. (FVDZ)
Anzeige

Äußerungen von Sozialministerin sind unverantwortlich

(Berlin) - Als "unverantwortlich und falsch" bezeichnete der Bundesvorsitzende des Freien Verbandes Deutscher Zahnärzte, Dr. Wilfried Beckmann, die Äußerungen der niedersächsischen Sozialministerin Ursula von der Leyen (CDU) im Nachrichtenmagazin "Spiegel". Von der Leyen wirft den Kieferorthopäden, die ihre Kassenzulassung zurückgaben, vor, sie trügen ihren Kampf um "überzogene Honorarforderungen auf dem Rücken der Patienten aus". Die Ministerin sagte dem "Spiegel", sie wolle nun "motivierte Zahnärzte aus Polen und Ungarn" nach Niedersachsen holen.

"Weder gibt es eine Unterversorgung im Bereich der Kieferorthopädie, noch trifft die Behauptung zu, die Kieferorthopäden würden keine gesetzlich versicherten Kinder mehr behandeln", erklärte Beckmann heute in Berlin. "Wenn die niedersächsische Sozialministerin aus ideologischen Gründen behauptet, die Kieferorthopäden würden Behandlungen verweigern, dann ist das schlicht falsch. Die Kieferorthopäden bieten an, auch nach Kündigung ihres Vertrages mit den Kassen die Behandlung der Kinder fortzusetzen. Die Krankenkassen haben die Möglichkeit, die Kosten in der bisherigen Höhe zu übernehmen und den Eltern zu erstatten. Kein Kind wäre unversorgt, keine Kasse trüge höhere Kosten. Wenn aber die Ministerin interveniert und damit Kinder aus einer bereits begonnenen zahnmedizinischen Versorgung herausreißt und sie damit der Gefahr einer nicht ausreichend qualifizierten Weiterbehandlung aussetzt, dann hat sie jedes Maß für Verantwortungsbewusstsein verloren."

Kieferorthopädische Behandlungen erfordern in der Regel eine vierjährige Therapiezeit. Die Behandlung erfolgt auf der Basis umfangreicher Befundunterlagen nach einem komplizierten Therapieplan. In der Mehrzahl der Behandlungsfälle werden festsitzende Apparaturen mit sehr unterschiedlicher Mechanik eingesetzt. Bei einem Behandlerwechsel sei deshalb immer von einem zusätzlichem Risiko und einer verlängerten Behandlungszeit auszugehen, erklärte Beckmann. Kieferorthopäden aus Polen einzusetzen, deren Qualifikation mit den bei den Kindern eingesetzten Techniken völlig ungeklärt sei, wäre medizinisch unverantwortlich.

Beckmann: "Im Übrigen sollte sich Frau von der Leyen fragen, wie wohl die polnischen in kieferorthopädischer Behandlung befindlichen Kinder über ihre Abwerbeaktion denken. Polen hat die geringste Zahnarztdichte aller EU-Länder. Kieferorthopäden, die zum ideologischen Einsatz nach Deutschland abgeworben werden, können dort nicht ersetzt werden."

Quelle und Kontaktadresse:
Freier Verband Deutscher Zahnärzte e.V. Mallwitzstr. 16, 53177 Bonn Telefon: 0228/85570, Telefax: 0228/347967

Logo verbaende.com
NEWS TEILEN:

NEW BANNER - Position 4 - BOTTOM

Anzeige