Pressemitteilung | Marburger Bund - Verband der angestellten und beamteten Ärztinnen und Ärzte Deutschlands e.V. - Bundesverband

AiP-Abschaffung zum 01. Oktober 2004 / Historischer Tag für Ärzte und das Gesundheitswesen

(Köln) – Ab dem 01. Oktober 2004 muss kein Jungmediziner mehr nach dem Studium die bisherige 18monatige Pflichtphase „Arzt im Praktikum“ absolvieren. Fortan können sowohl bereits tätige AiPler als auch Studienabgänger als Assistenzärzte mit höherem Gehalt arbeiten. Der Ärzteverband Marburger Bund (MB) bezeichnete dieses Datum als wichtigen Tag für die Ärzteschaft und das Gesundheitswesen. Mit der AiP-Abschaffung habe der MB bei seinen Bemühungen, jungen Medizinern bessere Berufsperspektiven zu ermöglichen, einen wichtigen Erfolg erzielt.

Der erste Vorsitzende des MB, Dr. Frank Ulrich Montgomery, erklärte, dass Ärzte im Praktikum in Krankenhäusern ausgebeutet wurden. „Es war schlicht unverschämt, ärztlichen Nachwuchs volle Arbeitsleistungen abzuverlangen, sie aber mit einem Hungerlohn von monatlich rund 1.000 Euro brutto abzuspeisen.“ Dieser Frust habe zur Ärzteflucht und mittlerweile zu rund 5.000 offenen Arztstellen in Krankenhäusern geführt. Die Abschaffung des AiP sei deshalb eine wichtige Maßnahme gegen diesen Ärztemangel.

Montgomery wies darauf hin, dass die in der AiP-Phase bereits befindlichen Ärzte nur dann ab dem 01. Oktober als Assistenzärzte arbeiten können, wenn sie ihre Vollapprobation besitzen und mit ihrem Arbeitgeber einen Assistenzarztvertrag vereinbart haben. Um möglichst allen bundesweit rund 10.000 Ärzten im Praktikum die Weiterbeschäftigung zu ermöglichen, hätten Klinikarbeitgeber das Recht, von den Krankenkassen jährlich 29.000 Euro für jeden umgewandelten AiPler einzufordern. „Mit dieser Subventionierung sollte die Umwandlung zu Assistenzärzten problemlos verlaufen“, so Montgomery. Bei Schwierigkeiten sollten MB-Mitglieder die Rechtsauskunft des Marburger Bundes einholen.

Quelle und Kontaktadresse:
Marburger Bund - Verband der angestellten und beamteten Ärztinnen und Ärzte Deutschlands e.V. - Bundesverband Riehler Str. 6, 50668 Köln Telefon: 0221/9731680, Telefax: 0221/9731678

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