Pressemitteilung | Verkehrsclub Deutschland e.V. (VCD)

Aktuelle VCD-Liste "Diesel mit Filter" veröffentlicht / VW zieht bei Rußfilter endlich nach / VCD fordert Steueraufschlag für Diesel-Neuwagen ohne Filter ab 2006

(Berlin) - Der Verkehrsclub Deutschland e.V. (VCD) hat heute (9. November) eine aktuelle Liste aller Diesel-Neufahrzeuge im Internet veröffentlicht, die über einen Rußpartikelfilter verfügen und die Abgasnorm Euro 4 einhalten, die ab dem 1.1.2006 für Neufahrzeuge verbindlich wird. Danach sind zur Zeit 61 Modelle in unterschiedlichen Ausstattungs-, Karosserie- und Motorvarianten mit dem Filter gegen krankmachenden Dieselruß ab Werk erhältlich (www.vcd.org).

Hermann-Josef Vogt, stellvertretender VCD-Bundesvorsitzender: *Der Druck der Umweltverbände und die intensive öffentliche Diskussion über die Gefahren des Dieselruß haben bewirkt, dass sich das Angebot an Diesel-Pkw mit Filter inzwischen verbessert hat. Einige Hersteller haben verstanden, dass sie ihren Kundinnen und Kunden keine gesundheitsschädigende Technik von gestern mehr verkaufen können. Doch es klaffen weiterhin entscheidende Lücken im Angebot kleinerer Fahrzeuge." So fehlten nach wie vor Modelle wie der Opel Corsa, Ford Fiesta, VW Polo oder Toyota Yaris in der Liste.

Der VCD kritisiert insbesondere die Modellpolitik von Volkswagen und Toyota. Erst auf hartnäckige Nachfrage des VCD habe VW heute endlich den ersten Golf V mit Rußfilter für Dezember 2005 angekündigt. Gerd Lottsiepen, verkehrspolitischer Sprecher des VCD: *Der Golf ist das meistverkaufte Fahrzeug auf dem deutschen Markt. Ende des Jahres ist nun endlich eine Diesel-Version mit Filter zu haben, allerdings nur optional gegen Aufpreis und mit einer starken Motorisierung. Konkurrent Opel bietet dagegen den Astra bereits serienmäßig mit Filter in verschiedenen Motorisierungen an." Auch Toyota gebe beim Partikelfilter kein gutes Bild ab. Der ertragsstärkste Autokonzern der Welt, Technologieführer beim sparsamen Hybrid sowie bei der Stickoxidreduktion von Dieseln, habe nur zwei Diesel mit Filter im Angebot.

Um die Entwicklung hin zu saubereren Dieseln in allen Fahrzeuggrößen zu beschleunigen, fordert der VCD die kommende große Koalition auf, den geplanten Steueraufschlag für Diesel-Neufahrzeuge ohne Filter nicht erst 2008 einzuführen, sondern bereits zum Jahresbeginn 2006 zu erheben. Lottsiepen: *In der letzten Legislaturperiode hat vor allem die Blockadepolitik von VW die steuerliche Förderung für rußfreie Diesel-Pkw verhindert. Wenn jetzt endlich auch VW einzulenken beginnt und sein Angebot den Erfordernissen von Umwelt und Gesundheit anpasst, wird es höchste Zeit für die Politik, mit Hilfe steuerlicher Maßnahmen unzeitgemäße Technik schnell und konsequent eindämmen."

Zur Zeit lasse die geplante Koalitionsvereinbarung sogar zu, dass im nächsten Jahr noch Diesel ohne Filter verkauft werden dürften, die dann über die steuerliche Förderung die Nachrüstung eines Filters nachträglich finanziert bekämen. Der VCD appelliert an den designierten Umweltminister Sigmar Gabriel, dieses Schlupfloch sofort zu schließen. *Es wäre skandalös, wenn die Nachrüstung technisch rückständiger Autos steuerlich gefördert würde, Hersteller und Käufer von Neuwagen mit zeitgemäßer Umwelttechnik aber leer ausgingen", sagt Lottsiepen.

Quelle und Kontaktadresse:
Verkehrsclub Deutschland e.V. (VCD), Bundesverband Daniel Kluge, Pressesprecher Kochstr. 27, 10969 Berlin Telefon: (030) 2803510, Telefax: (030) 28035110

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