Akzeptanz für reine Pflanzenölkraftstoffe steigt! / BDOel e.V. stellt auf der 78. Internationalen Grünen Woche dezentrale mittelständische Lösungen vor
(St. Wendel/Berlin) - Auf der 78. Internationalen Grünen Woche die vom 18. bis 27. Januar 2013 in Berlin stattfand, beteiligte sich der Bundesverband dezentraler Ölmühlen und Pflanzenöltechnik e.V. (BDOel e.V.) am Gemeinschaftsstand der Biokraftstoffwirtschaft. Vertreter des Verbandes informierten Politik, Verwaltung, Wirtschaft und mehrere hundert Messegäste über Anwendungen mit Raps aus heimischer Produktion. Dabei konnte festgestellt werden, dass sich bei sachlicher Argumentation ein hohes Maß an Akzeptanz erzielen lässt. Rapsöl kann in verschiedenen technischen Bereichen fossile Betriebs- und Kraftstoffe vollständig ersetzen kann. Den größten Mengenabsatz realisierten die dezentral organisierten Unternehmen im Kraftstoffsektor in motorisch angepassten Fahrzeugen der Landwirtschaft und dem Transportgewerbe. Stationäre Anwendungen wie z.B. in Blockheizkraftwerken haben einen Wirkungsgrad von bis zu 90 Prozent, der durch die gleichzeitige Bereitstellung von Wärmeenergie und Strom am Verbrauchsort erreicht wird.
Der BDOel e.V. beklagt falsche politische Weichenstellungen, welche die Absatzmärkte zum Erliegen bringen. Seit dem 1. Januar 2013 ist die Energiesteuer, die auf Rapsöl erhoben wird, genauso hoch wie beim fossilen Diesel. Dieser Aufschlag nimmt Rapsöl und auch reinem Biodiesel jede Absatzchance. Die besonders günstige Treibhausgasbilanz wird dabei nicht berücksichtigt.
Auf dem Podium des parallel zur Grünen Woche stattfindenden Internationalen Fachkongress für Biokraftstoffe fordert der stellvertretende Präsident des Verbandes, Bernd Kleeschulte, daher ein Rückbesinnen auf die einst hochgelobten Ziele der dezentralen Verarbeitung. "Rapsöl wird in Deutschland zu 100 Prozent nachhaltig produziert. Bei der Herstellung fallen zudem 2/3 der Biomasse als hochwertiges Eiweißfuttermittel an. Entsprechend dem gültigen Koalitionsvertrag fordern wir Rahmenbedingungen die den Kraftstoffabsatz wieder ermöglichen."
Die düsteren Aussichten am Markt für Biokraftstoffe haben die Rapspreise spürbar unter Druck gesetzt. Allein der knappe Eiweißmarkt schützt den Raps vor einem weiteren Preisrückgang. "Als mittelständisches Unternehmen erleben wir eine große Enttäuschung" erklärt Kleeschulte. "Verantwortliche Politik muss verlässlich sein. Die Kapazitäten sind noch vorhanden. Damit kann ein wesentlicher Beitrag zur Energiewende und zur Reduktion von Treibhausgasen geleistet werden. Vor allem wirken reine Biokraftstoffe preisregulierend, weil sie im Wettbewerb zu den Mineralölkonzernen angeboten werden."
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