Pressemitteilung | Börsenverein des Deutschen Buchhandels e.V.

Alarmierende Zustände in Belarus: Börsenverein verurteilt Einbestellung der Friedenspreisträgerin Swetlana Alexijewitsch zum Verhör

(Frankfurt am Main) - Seit den Präsidentschaftswahlen Anfang August ist Belarus geprägt von Massenprotesten gegen Amtsinhaber Alexander Lukaschenko. Die belarussische Schriftstellerin und Trägerin des Friedenspreises des Deutschen Buchhandels 2013 Swetlana Alexijewitsch sowie weitere Stimmen äußerten Kritik an der gewaltsamen Unterdrückung der Kundgebungen durch den Präsidenten. So hatte Alexijewitsch am 12. August 2020 im Radio den Rücktritt Lukaschenkos gefordert. Die Generalstaatsanwaltschaft hat nun die Schriftstellerin - sowie zahlreiche andere Kritiker*innen - für morgen zum Verhör einberufen. Sie wirft ihnen unter anderem den illegalen Versuch der Machtergreifung vor. Auf dieses Vergehen drohen in Belarus fünf Jahre Haft.

Alexander Skipis, Hauptgeschäftsführer des Börsenvereins des Börsenvereins des Deutschen Buchhandels:
"Die massive Verletzung von Menschen- und Freiheitsrechten in Belarus bestürzt uns zutiefst. Kritische Stimmen wie die Friedenspreisträgerin Swetlana Alexijewitsch sind in ernsthafter Gefahr. Wir appellieren an die Regierung in Belarus, ihren Bürger*innen konsequent Meinungsfreiheit zu gewähren und Freiheitsrechte nicht einzuschränken. All jenen, die sich in Belarus für Demokratie und Meinungsfreiheit einsetzen, gilt unsere volle Unterstützung. Swetlana Alexijewitsch und viele weitere Angeklagte verteidigen ihr Recht darauf, sich öffentlich für ein demokratisches Belarus einzusetzen. Wir dürfen jetzt nicht resignieren - es ist unsere Pflicht, uns für den Schutz dieses grundlegenden Rechtes einzusetzen!"

Als Zeichen dieses klaren Standpunktes schließt sich der Börsenverein des Deutschen Buchhandels der Solidaritätsbewegung des European Writers' Councils für Belarus an.

Quelle und Kontaktadresse:
Börsenverein des Deutschen Buchhandels e.V. Thomas Koch, Leiter Presse- und Öffentlichkeitsarbeit Braubachstr. 16, 60311 Frankfurt am Main Telefon: (069) 1306-0, Fax: (069) 1306-201

(ds)

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