Pressemitteilung | Bundesverband deutscher Banken e.V. (BdB)

Altersvorsorge im Fokus: Umfrage zeigt dringenden Handlungsbedarf der Politik

(Berlin) - Die neueste Umfrage des Bankenverbandes zur Altersvorsorge zeigt: Fast drei Viertel (73 Prozent) der Befragten bewerten ihre aktuelle finanzielle Lage zwar positiv, doch 42 Prozent der Frauen und 37 Prozent der Männer rechnen im Alter mit deutlichen Einschränkungen. Die Menschen erkennen die Versorgungslücke im Alter, handeln aber zu spät. Immerhin halten inzwischen zwei Drittel der Befragten Wertpapiere für die Altersvorsorge geeignet, und 45 Prozent befürworten die Idee, die gesetzliche Rente langfristig mit dem Aufbau eines aktienbasierten Kapitalstocks („Generationenkapital/Aktienrente“) zu entlasten. Die Politik steht in der Verantwortung, durch entsprechende Anreize und Reformen dafür zu sorgen, dass diese Optionen auch Realität werden können.

„Die private Altersvorsorge sollte dringend reformiert werden, denn das bestehende Rentensystem stößt an seine Grenzen. Es ist wichtig, dass die Politik jetzt ins Handeln kommt“, so Lars Stoy, Vorstandsvorsitzender der ING in Deutschland und im Vorstand des Bankenverbandes federführend für das Thema Altersvorsorge. „Die Idee der Frühstart-Rente ist ein wichtiger Schritt in die richtige Richtung. Aber auch nach der Volljährigkeit sollte es Anreize zum Wertpapiersparen geben. Optimal wäre der nahtlose Übergang von der Frühstart-Rente in ein lebenslanges Altersvorsorgedepot. Hiervon würden auch die aktuell Berufstätigen profitieren."

Die private und betriebliche Vorsorge holen zwar langsam auf, verbleiben aber auf einem niedrigen Niveau. So verfügen heute je rund 40 Prozent der über 50-jährigen Nicht-Rentnerinnen und -Rentner über eine private oder betriebliche Vorsorge. Im Vergleich dazu liegt der Anteil bei den heutigen Rentnerinnen und Rentnern noch bei 17 bzw. 29 Prozent. Trotz des Anstiegs erwarten die Befragten, dass die gesetzliche Rente auch künftig mit 63 Prozent fast zwei Drittel ihres Alterseinkommens ausmachen wird.

Wissenslücken hemmen das Engagement rund um eine private Vorsorge:
44 Prozent fühlen sich zu Finanz und Vorsorgethemen nicht ausreichend informiert. 76 Prozent der Befragten empfinden das Rentensystem als kompliziert.
Stoy führt aus: „Die private und betriebliche kapitalgedeckte Vorsorge sollte vereinfacht werden und frühzeitig Anreize bieten. Wir sollten außerdem das Momentum der Frühstart-Rente nutzen, um gerade jungen Menschen viel mehr über Finanzen beizubringen. Denn nur wer sich auskennt, kann Eigenverantwortung für seine finanzielle Zukunft übernehmen.“

Für die repräsentative Erhebung wurden 1.316 Personen ab 16 Jahren von infas quo telefonisch befragt. Die gesamten Ergebnisse der Studie finden Sie hier.

Quelle und Kontaktadresse:
Bundesverband deutscher Banken e.V. (BdB), Burgstr. 28, 10178 Berlin, Telefon: 030 16630

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