Pressemitteilung | Bundesverband kostenloser Wochenzeitungen e.V. (BVDA)

#Anzeigenblätter erzielten 2018 1,72 Milliarden Euro Nettowerbeumsatz / #BVDA FORDERT BESSERE RAHMENBEDINGUNGEN FÜR DIE ANZEIGENBLATTBRANCHE

(Berlin) - Anzeigenblätter waren auch im zurückliegenden Geschäftsjahr eine feste Größe im Media-Mix. Allerdings wirkten sich der stagnierende Werbemarkt und die branchenspezifisch verschlechterten Rahmenbedingungen auf den Geschäftserfolg aus. Der Netto-Werbeumsatz im Jahr 2018 betrug 1,72 Milliarden Euro. Dies bedeutet einen Rückgang um 7,2 Prozent gegenüber dem Vorjahr.

Die Gesamtauflage sank im Erhebungszeitraum (04/2018 - 03/2019) auf 83,3 Millionen Exemplare, das entspricht einem Minus von 2,7 Prozent. Einen Großteil des Gesamtumsatzes machen nach wie vor die Anzeigen mit einem Anteil von 56,4 Prozent aus. Der Anteil der Fremdbeilagen am Gesamtumsatz erzielte im zurückliegenden Geschäftsjahr einen Rekordwert von 43,6 Prozent.

"Unsere aktuellen Marktdaten lassen somit sowohl positive als auch negative Interpretationen zu. Der konstant hohe Umsatzanteil mit gedruckten Prospekten belegt die Relevanz von Printwerbung im digitalen Zeitalter. Der Handel schätzt Prospektwerbung im Anzeigenblatt wegen ihrer Werbewirkung und ihrer Leistungsfähigkeit in punkto Abverkauf", sagte BVDA-Geschäftsführer Dr. Jörg Eggers. Für den Umsatzrückgang nannte er folgende Hauptursachen: den in seiner Gesamtheit schwächelnden Werbemarkt, Konzentrationsprozesse im Handel, die gestiegene Zahl an Werbemöglichkeiten und volle Auftragsbücher im Handwerk.

Gleichzeitig werde deutlich, dass sich unter anderem die ungünstigen Rahmenbedingungen in der Logistik massiv auf die Anzeigenblattbranche auswirken. "Die gestiegenen Kosten in der Zustellung führen dazu, dass immer mehr Verlage, die Rentabilität einzelner Titel noch stärker als bisher auf den Prüfstand stellen. Außerdem wird die Zustellung kontinuierlich optimiert; jedoch wird die nahezu flächendeckende Zustellung, also quasi eine Grundversorgung mit kostenlosen Wochenblättern, mittel- und langfristig gefährdet, sollten sich die Rahmenbedingungen nicht ändern", konstatierte Eggers. Dazu zähle auch, dass internationale Großkonzerne der Digitalwirtschaft sich massive steuerliche Vorteile verschaffen könnten, was zu ungleichen Wettbewerbsbedingungen führe. Die Anzeigenblattverlage, der Mittelstand und die lokale Wirtschaft hätten hingegen das Nachsehen.
Der BVDA hat ebenfalls an die Politik adressiert, dass eine staatliche Infrastrukturförderung in der Logistik ein wichtiges Instrument für den Erhalt der Pressevielfalt darstellt. Schließlich zeichnet die Anzeigenblätter eine große gesellschaftliche Bedeutung aus: Sie versorgen die Bevölkerung mit lokalen redaktionellen Informationen und tragen mit ihrer umfangreichen Berichterstattung über das Ehrenamt zum gesellschaftlichen Zusammenhalt bei.
Eine weitere wichtige Verbesserung der Rahmenbedingungen wäre die Gleichstellung von Jugendlichen bei der Sonntagszustellung mit erwachsenen Erwerbstätigen. Dazu sollte eine Ausnahmeregelung des Arbeitszeitgesetzes zur Sonntagsbeschäftigung im Bereich der Zustellung von Presseerzeugnissen in das Jugendarbeitsschutzgesetz übernommen werden. Der Sonntagsmarkt hatte im vergangenen Jahr besonders stark unter Auflagen- und Titelrückgang zu leiden.

Eine aktuelle Übersicht zur Entwicklung des Anzeigenblattmarktes (Stand März 2019) finden Sie hier: https://www.bvda.de/fileadmin/bvda2018/content/Markt___Media/Studien___Publikationen/BVDA_Daten_und_Fakten_2019.pdf

Quelle und Kontaktadresse:
Bundesverband Deutscher Anzeigenblätter e.V. (BVDA) Pressestelle Markgrafenstr. 15, 10969 Berlin Telefon: (030) 726298-2818, Fax: (030) 726298-2800

(df)

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