AOK fordert Pflichtjahr für junge Ärzte / "So verschärft sich das Problem lediglich!"
(Berlin) - Darauf weist Dr. Klaus-Peter Schaps, Vorsitzender des Arbeitskreises "Ausbildung, Weiterbildung und Niederlassung" im Hartmannbund, hin und ergänzt, dass für den Ärztemangel nicht zuletzt die schlechten Arbeitsbedingungen ursächlich seien.
Johann-Magnus von Stackelberg, Vorstand im AOK-Bundesverband, hatte in der Neuen Osnabrücker Zeitung angeregt, dem Ärztemangel in ländlichen Regionen mit der Einführung eines Pflichtjahres für junge Mediziner in unterversorgten Gebieten zu begegnen. "Dieser Vorschlag ist völlig absurd", urteilt dazu Dr. Schaps und fordert Krankenkassen und Kassenärztliche Vereinigungen dazu auf, eine angemessene Vergütung von Landärzten bei vielen Patienten sicher zu stellen, nur so sei die Sicherstellung der medizinischen Versorgung bei gleichzeitiger Verschärfung des Ärztemangels realisierbar. Angelika Haus, stellvertretende Vorsitzende des Hartmannbundes ergänzt dazu, dass zum Beispiel die generelle Einführung der Kostenerstattung in unterversorgten Gebieten junge Ärztinnen und Ärzte motivieren würde, dort tätig zu werden, da sie so von Bürokratie entlastet und nicht mehr budgetiert würden.
"Den Arztberuf weiter zu diskreditieren, indem man Ärzten nun auch noch vorschreibt, wo sie ein Jahr zu leben und zu arbeiten haben, kann das Problem nicht lösen", stellt Angelika Haus fest und betont, dass es darum gehen muss, die Rahmenbedingungen für Ärzte zu verbessern und nicht weiter zu verschlechtern. Eine solches Pflichtjahr sei eine echte Entwicklungsbremse, die sicher viele Ärzte von einer Niederlassung abhalte und sie letztlich in alternative Berufsfelder treibe.
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