Pressemitteilung | vbw - Vereinigung der Bayerischen Wirtschaft e.V.

Arbeit an bayerischer Carbon-Management-Strategie gestartet / Brossardt: "Klimaneutrales Bayern nur durch Abscheidung von CO2 möglich"

(München) - Die vbw - Vereinigung der Bayerischen Wirtschaft e. V. hält eine Strategie für die Abscheidung, Nutzung und Speicherung von unvermeidbaren CO2-Emissionen (Carbon Capture, Usage/Storage, kurz: CCU/S) für dringend notwendig. Im Rahmen des Umwelt- und Klimapakts Bayern wurde daher auf Initiative der vbw und des Bayerischen Industrieverbands Baustoffe, Steine und Erden e. V. (BIV) eine Arbeitsgruppe gegründet, die eine bayerische Carbon-Management-Strategie erarbeitet. Die Arbeitsgruppe CCU/S hat im März ihre Arbeit aufgenommen.

Bei CCU/S tritt abgeschiedener Kohlenstoff nicht in die Atmosphäre aus, sondern kann als Rohstoff weiter genutzt oder dauerhaft eingelagert werden. vbw Hauptgeschäftsführer Bertram Brossardt: "Klimaneutralität in Bayern ist nur mit der Nutzung von CCU/S-Technologien möglich. Ein Blick auf die Patentanmeldungen in diesem Bereich zeigt: Bayern nimmt bei der Entwicklung von CCU/S-Technologien eine führende Position ein. Dieses Potenzial müssen wir in erfolgreiche Innovationen umsetzen. Mit Technologie 'Made in Bavaria' unterstützen wir den Klimaschutz und stärken unsere Wertschöpfung." Weltweit ist der Freistaat auf Platz 14 bei den besten zehn Prozent aller Patente, den sogenannten Weltklassepatenten, laut einer aktuellen Kurzanalyse der EconSight AG.

Die Arbeitsgruppe wird von einem breiten Spektrum aus Unternehmen, Vertretern der Wissenschaft sowie der Verwaltung getragen. "Die Arbeitsgruppe trägt dazu bei, Voraussetzungen für den industriellen Einsatz von CCU/S in Bayern zu schaffen. Spätestens zum Ende des Jahres sollen aus der Arbeitsgruppe belastbare Handlungsempfehlungen an die Politik übergeben werden. Damit wird ein Impuls für ein besseres Verständnis im Umgang mit CO2 gegeben und wichtige Grundlagenarbeit für den Freistaat geleistet", so Brossardt.

Die vbw sieht in der weiteren Nutzung von Kohlenstoff nicht nur eine Klimaschutzmaßnahme, sondern auch einen neuen Absatzmarkt. "Kohlenstoffquellen sind etwa für die chemische und rohölbasierte Industrie sowie die Nahrungsmittelindustrie von großer Relevanz. Wenn wir die Nutzung fossiler Rohstoffe weiter erfolgreich runterfahren, wird Kohlenstoff zunehmend zu einem wertvollen Rohstoff. Durch die Abscheidung von CO2 können wir die langfristige Verfügbarkeit sicherstellen und neue klimafreundliche Produkte, zum Beispiel synthetisches Kerosin für die Luftfahrt, herstellen. Dafür müssen wir heute schon eine CO2-Infrastruktur planen", so Brossardt abschließend. Die Arbeitsgruppe CCU/S will Ergebnisse zu den zu erwarteten CO2-Mengen, zum Stand der Technologien und zur künftigen Marktsituation vorlegen. Eine Studie der FfE - Forschungsstelle für Energiewirtschaft im Auftrag der vbw wird parallel den konkreten CO2-Infrastrukturbedarf in Bayern analysieren.

Quelle und Kontaktadresse:
vbw - Vereinigung der Bayerischen Wirtschaft e.V. Pressestelle Max-Joseph-Str. 5, 80333 München Telefon: (089) 55178-100, Fax: (089) 55178-111

(jg)

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