Pressemitteilung |

Arbeitgeber wollen solidarische Krankenversicherung zerstören

(Berlin) - Der Sozialverband Deutschland (SoVD), ehemals Reichsbund, hat den Arbeitgebern vorgeworfen, mit ihren Reformvorschlägen die solidarische Krankenversicherung zu zerstören. "Arbeitgeberpräsident Dr. Dieter Hundt geht es offenbar einzig und allein darum, auf Kosten der Kranken die Unternehmen zu entlasten", kritisierte SoVD-Vizepräsidentin Marianne Otte.

Dass dies der direkte Weg in die Zwei-Klassen-Medizin ist, nähmen die Arbeitgeber dabei wissentlich in Kauf, wenn sie - wie bei der Rente - private Eigenvorsorge verlangen. Gerade chronisch Kranke und Ältere hätten überhaupt keine Chance, sich privat zusätzlich zu versichern, es sei denn, mit enorm hohen Risikoaufschlägen. Wenn aber Apotheken und Pharmaindustrie ihren Beitrag zur Konsolidierung der GKV-Finanzen leisten sollten, dann schlage der Arbeitgeberpräsident Alarm und rede von Preisdirigismus.

"Hundt sollte sich schämen", meinte Frau Otte. Wer einerseits behaupte, ihm liege die Gesundheit der Mitarbeiter am Herzen, gleichzeitig aber massenweise Leistungen ausgrenzen wolle, höhere Zuzahlungen und private Zusatzversicherungen verlange, mache sich selber unglaubwürdig. Auch der SoVD halte eine Trendumkehr bei den wieder steigenden Beitragssätzen für dringlich.

Er stimme auch mit den Arbeitgebern überein, dass überflüssige Behandlungen und zweifelhafte Verordnungen dafür eingegrenzt werden müssten. Wenn dies erfolgreich angegangen werde, könnten die Beiträge sinken, ohne die Patienten erneut zur Kasse bitten und das GKV-System zu zerstören. Allein bei den Medikamenten könnten bis zu acht Milliarden Mark gespart werden, ohne dass die Versicherten deswegen Nachteile hätten.

Quelle und Kontaktadresse:
Sozialverband Deutschland e.V. (ehemals Reichsbund) Beethovenallee 56-58 53173 Bonn Telefon: 0228/9564-0 Telefax: 0228/9564-145

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