Arbeitskreis Hörbuchverlage: "Die Faszination Hörbuch ist ansteckend" / Anzahl der Hörbuchkäufer wächst / Durchschnittspreis sinkt / Umsatz mit Hörbuchdownloads steigt an / Aktuelle Studien: Verbraucherstudie Hörbücher und GfK Consumer Panel "Der Hörbuchmarkt" / Arbeitskreis forciert Marketing für Hörbuchverlage

(Frankfurt am Main) - Hörbuchkäufer leben tendenziell eher in größeren Städten, sind zwischen 30 und 59 Jahre alt, arbeiten im Angestelltenverhältnis, verdienen gut und haben einen hohen Bildungsstand. Das ergibt die aktuelle Verbraucherstudie Hörbücher 2008, die im Auftrag des Arbeitskreises Hörbuchverlage von der GfK Buchmarktforschung im September durchgeführt wurde. "Hörbücher sind ein zeitgemäßes, spannendes und modernes Medium, das eine etablierte, mobile und anspruchsvolle Käuferschicht anspricht", wertet Ines Wallraff (Random House Audio) vom Sprecherkreis des Arbeitskreises der Hörbuchverlage die Ergebnisse. "Das betrachten wir als große Herausforderung für unsere Arbeit und sehen darin ein massives Potenzial für die Zukunft des Hörbuchs."

Seit dem Jahr 2001 ist die Anzahl der Hörbuchkäufer von 1,64 Millionen auf 3,67 Millionen Personen angewachsen. Auf einen Käufer entfielen vor acht Jahren im Durchschnitt noch 2,5 Hörbücher, 2007 waren es bereits 3,4 Hörbücher, so die Zahlen des GfK Consumer Panels 2008. "Immer mehr Menschen kaufen immer mehr Hörbücher", fasst Ines Wallraff zusammen, "die Faszination Hörbuch ist ansteckend". Im vergangenen Jahr wurden mit Hörbüchern in Deutschland rund 200 Millionen Euro umgesetzt. 7,3 Millionen Euro Umsatz entfielen 2007 auf Downloads, das entspricht einem Marktanteil von 4,2 Prozent. 2006 waren es in diesem Bereich nur 5,9 Millionen Euro (3,6 Prozent). Und der Download-Anteil steigt weiter, das zeigt die Entwicklung der ersten Jahreshälfte: Wurden im Jahr 2008 bis zum Juni bereits 3,2 Millionen Euro in diesem Bereich umgesetzt, so waren es 2007 nur 2,9 Millionen Euro.

Kritisch bewertet der Arbeitskreis Hörbuchverlage die Entwicklung des Durchschnittspreises für das Hörbuch, der von 2001 bis 2007 von 17,56 Euro auf 13,59 Euro sank. "Diese Entwicklung ist für die Hörbuchverlage gefährlich, denn die Kosten für die Produktion eines guten Hörbuchs steigen demgegenüber ständig", sagt Ines Wallraff. Und die Tendenz ist auch 2008 weiter fallend: Lag der Durchschnittspreis im ersten Halbjahr 2007 noch bei 13,40 Euro, so sank er 2008 für den gleichen Zeitraum auf 12,38 Euro. Die Verbraucherstudie ergab, dass 65 Prozent der Befragten bereit sind, mindestens 19,99 Euro für ein Hörbuch mit 6 CDs zu bezahlen, 30 Prozent sind sogar bereit, mindestens 24,99 Euro dafür auf den Tisch zu legen. Mehr zahlen würden die Befragten am ehesten für eine aufwändigere Produktion mit mehreren Sprechern, Musik und Geräuschen.

Ziel der Arbeit des Arbeitskreises Hörbuchverlage ist es, eine breite Akzeptanz für das Medium Hörbuch bei Käufern und im Buchhandel zu schaffen. "Gerade viele Buchhändler haben das Potenzial des Hörbuchs für ihr Geschäft noch nicht erkannt", betont Theresia Singer (headroom Verlag), "denn das Medium zieht junge Käufergruppen an, von denen der Buchhandel in der Zukunft profitieren kann." Deshalb arbeitet der Arbeitskreis an einer Awareness-Kampagne für das Frühjahr 2009, bei der der Zielgruppe die Faszination des Mediums Hörbuch nähergebracht werden soll. Zur Unterstützung des Hörbuchs im Handel erscheint zur Frankfurter Buchmesse das Hörbuchlexikon in der 3. Auflage. Außerdem startet diesen Herbst die so genannte "audiolounge", eine Aktion, bei der 200 ausgewählte Händler alle zwei Monate aktuelle Informationen zur Warengruppe Hörbuch, Hörproben-CDs und Einladungen zu Hörbuch-Veranstaltungen erhalten.

Eine Zusammenfassung des GfK Consumer Panels "Der Hörbuchmarkt" und der "Verbraucherstudie Hörbücher" der GfK kann abgerufen werden im Börsenverein des Deutschen Buchhandels bei Simone Mühlhauser, Referentin des Arbeitskreises Hörbuchverlage, unter der E-Mail: muehlhauser@boev.de.

Quelle und Kontaktadresse:
Börsenverein des Deutschen Buchhandels e.V. Claudia Paul, Pressesprecherin, Presse und Öffentlichkeitsarbeit Großer Hirschgraben 17-21, 60311 Frankfurt am Main Telefon: (069) 1306-0, Telefax: (069) 1306-201

(el)