Arbeitslosengeld nicht pauschal kürzen / VdK-Präsident Hirrlinger: Sozialkassen werden unnötig belastet
(Bonn) - Die pauschale Absenkung des Arbeitslosengeldes und der Arbeitslosenhilfe ist falsch. Die Sozialkassen werden unnötig belastet. Hier entsteht ein neuer Verschiebebahnhof zu Lasten der Krankenkassen, die durch die geplante Reduzierung rund eine Milliarde Euro weniger Einnahmen erhalten. Dies erklärte der Präsident des Sozialverbands VdK Deutschland, Walter Hirrlinger, zu den Plänen von Bundesminister Wolfgang Clement.
Hirrlinger kritisierte die Worte Clements, die Alimentierung von Arbeitslosen zu beenden. Von Alimentierung könne nicht die Rede sein, da es sich beim Arbeitslosengeld um einen durch Beiträge erworbenen Anspruch handele. Wir werden aufmerksam beobachten, was die Clement-Ankündigungen, durch Lohnversicherung und befristete Beschäftigung den Arbeitsmarkt für ältere Arbeitslose zu entspannen, tatsächlich bringen.
Hirrlinger: Angesichts des demografischen Wandels und drohenden Facharbeitermangels in zehn Jahren ist es höchste Zeit, dass mehr Menschen als bisher bis zum 65. Lebensjahr arbeiten. Hirrlinger appellierte an Clement, sich um die älteren Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer und darunter vor allem auch die Schwerbehinderten zu kümmern.
Jetzt gelte es, ältere Arbeitnehmer einzustellen statt sie vorzeitig zu pensionieren. Wer von Strukturreformen am Arbeitsmarkt spreche, wie Kanzler Schröder gestern in der Regierungserklärung, müsse zuerst dafür sorgen, dass weit mehr Menschen als bisher bis 65 Jahre arbeiten statt in der Regel mit 59 Jahren in Rente zu gehen.
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