Arbeitslosenversicherung: Systemwechsel wäre Segen für den Arbeitsmarkt
(Köln) - Die Arbeitslosenversicherung in ihrer bestehenden Form verlängert die Dauer und erhöht damit das Niveau der Arbeitslosigkeit. Dies ergibt die Auswertung einer Reihe von Studien durch das Institut der deutschen Wirtschaft Köln (IW). So verringert sich nach einer Untersuchung die durchschnittliche Arbeitslosigkeit um eine Woche, wenn der Bezug von Arbeitslosengeld um zwei Monate verkürzt wird. Um die Anreize für Arbeitslose zu erhöhen, wieder einen Job anzunehmen, und so dem Arbeitsmarkt auf die Sprünge zu helfen, wäre deshalb eine Begrenzung des Arbeitslosengeldes auf einheitlich zwölf Monate anzuraten. Die sich anschließende Arbeitslosenhilfe sollte nur noch an tatsächlich Bedürftige ausgezahlt werden. Bislang hat ein kinderloses Paar, von dem der eine Partner arbeitet und der andere arbeitslos ist, selbst bei einem gemeinsamen Haushaltseinkommen von brutto 5.000 Euro im Monat unter bestimmten Voraussetzungen noch Anspruch auf Arbeitslosenhilfe.
Eine weitere Strategie zur Reform der Arbeitslosenversicherung wäre etwa die Umwandlung der staatlichen Zwangsversicherung in einen privaten Versicherungszwang. Dabei würden die Beiträge wie in der Kfz-Versicherung am individuellen Risiko bemessen sie wären dann z.B. im Öffentlichen Dienst niedriger als im Baugewerbe. Außerdem könnte der einzelne Versicherte seine Beiträge senken, wenn er entsprechend der Teilkasko-Versicherung ein geringeres Leistungsniveau wählt.
Holger Schäfer
Reform der Arbeitslosenversicherung Ökonomische Aspekte einer politischen Debatte
IW-Positionen Nr. 1, Köln 2003, 68 Seiten, 10,50 Euro brutto
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Institut der deutschen Wirtschaft Köln (IW)
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