Pressemitteilung | (BDH) Bundesverband Rehabilitation e.V.

Arbeitsmarktpolitik torpediert Konventionsziel / Integrationsbemühungen von Menschen mit Behinderung nicht ausreichend

(Bonn) - Vor der öffentlichen Anhörung zur Behindertenrechtskonvention im Bundestagsausschuss für Arbeit und Soziales warnt der BDH Bundesverband Rehabilitation vor einem Absinken der Standards in der Behindertenarbeit. Dabei steht die Kürzung der Eingliederungshilfen, die eine erfolgreiche Integration Behinderter verhindert, im Mittelpunkt der Kritik. Denn entgegen dem Trend stieg die Arbeitslosigkeit unter Menschen mit Schwerbehinderung in den zurückliegenden zwölf Monaten um über drei Prozent und liegt jetzt bei etwa 180.000.

Die Bundesvorsitzende des BDH Bundesverband Rehabilitation, Ilse Müller, warnt vor einer Spaltung der Gesellschaft und weist auf die Bedeutung erfolgreicher Integration auf dem Arbeitsmarkt hin: "Der schrittweise Abbau öffentlicher Arbeitsmarktförderung wirft die Integrationspolitik um Jahre zurück und erschwert die Umsetzung der Behindertenrechtskonvention. Gerade die Kürzung der Eingliederungshilfen torpediert die Arbeit vor Ort massiv.

Selbsthilfegruppen und Sozialverbände ermutigen Betroffene in ihrer täglichen Arbeit, sich dem regulären Arbeitsmarkt zu stellen. Wir wissen, dass Barrieren zu überwinden sind, die sich in den Köpfen von Unternehmern und Betroffenen über viele Jahre manifestiert haben. Der Staat kann mit finanzieller Unterstützung ein wichtiges Signal zur Integration auf dem Arbeitsmarkt setzen und den Integrationsprozess unterstützen. Integrationserfolg setzt voraus, dass es gelingt, Vorurteile aus dem Weg zu räumen und Menschen mit Behinderung in die Arbeitswelt zu integrieren. Wir benötigen dringend ein klares Bekenntnis der Politik zur Konventionspolitik und die Bereitschaft, Menschen mit Behinderung unter die Arme zu greifen, damit ein selbstbestimmtes Leben zum realistischen Ziel wird. Die systematische Aushöhlung der Arbeitsmarktförderung trifft behinderte Menschen besonders hart."

Quelle und Kontaktadresse:
Bundesverband für Rehabilitation e.V. Pressestelle Eifelstr. 7, 53119 Bonn Telefon: (0228) 969840, Telefax: (0228) 9698499

(tr)

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