Arzneimittel im Sommer: Warum Hitze zur Herausforderung wird
(Bonn/Berlin) - Die Sonne scheint, die Temperaturen steigen - und mit ihnen auch die Anforderungen an eine sichere Arzneimittelversorgung. Was für Sonnencreme und Trinkflasche selbstverständlich ist - der richtige Schutz vor Hitze und Licht - wird bei Arzneimitteln oft vergessen. Dabei sind sie gegenüber Hitze, Licht und Feuchtigkeit besonders empfindlich.
"Die meisten Arzneimittel sollten kühl und trocken gelagert werden", erklärt Dr. Elmar Kroth, stellvertretender Hauptgeschäftsführer von Pharma Deutschland. Temperaturen über 25 Grad, direkte Sonneneinstrahlung oder feuchte Räume wie das Badezimmer können Qualität und Wirksamkeit deutlich beeinträchtigen. Noch heikler wird es, wenn Arzneimittel nicht im Haushalt lagern, sondern gerade unterwegs sind - zum Beispiel im Auto oder im Koffer.
Auch Online-Apotheken stehen in den Sommermonaten vor logistischen Herausforderungen. Die Arzneimittel müssen nicht nur zuverlässig verpackt, sondern auf dem Transportweg auch vor Hitzeeinwirkung geschützt werden. Temperaturstabile Verpackungslösungen, schnelle Lieferwege und gut sichtbare und verständliche Hinweise zur richtigen Lagerung nach der Zustellung sind entscheidende Qualitätsmerkmale. Denn anders als in der Vor-Ort-Apotheke, wo die Kühlung bis zur Abgabe sichergestellt ist, liegt bei Versandapotheken ein Teil der Verantwortung auch beim Transportdienstleister - und letztlich bei den Empfänger:innen.
"Doch auch zu Hause gilt: Arzneimittel gehören nicht auf die Fensterbank, nicht ins Auto und nur dann in den Kühlschrank, wenn dies ausdrücklich im Beipackzettel angegeben ist", so Dr. Elmar Kroth weiter. "Ideal ist meist eine Lagerung bei einer Raumtemperatur zwischen 15 und 25 Grad Celsius. Wer unsicher ist, kann sich sowohl in Apotheken vor Ort als auch bei Versandapotheken beraten lassen."
Sichtbare Veränderungen an Arzneimitteln - wie Verfärbungen, Risse, ein ungewöhnlicher Geruch oder Konsistenzveränderungen - sind Warnsignale. In solchen Fällen sollte das Präparat keinesfalls weiterverwendet werden. Besonders Tabletten, Säfte, Injektionslösungen oder Salben reagieren empfindlich auf falsche Lagerung.
Der Sommer verlangt also nicht nur uns selbst einiges ab, sondern auch den Produkten, die unsere Gesundheit schützen sollen. Umso wichtiger ist es, dass alle Beteiligten - Verbraucher:innen, Apotheken und Logistikpartner - gemeinsam auf eine sichere Arzneimittelversorgung achten.
Quelle und Kontaktadresse:
Pharma Deutschland e.V., Ubierstr. 71-73, 53173 Bonn, Telefon: 0228 957450