Pressemitteilung | Bundesverband deutscher Banken e.V. (BdB)

Auftragseingang in Deutschland

(Berlin) - Die Bestellungen in der deutschen Industrie haben im Mai überraschend deutlich zugenommen. Nachdem das Auftragsvolumen saisonbereinigt gegenüber dem Vormonat bereits im April ein merkliches Plus von 2,1 Prozent ausweisen konnte, ist es im Mai sogar um 3,1 Prozent gestiegen.

Die jüngsten Auftragszahlen sind eine sehr erfreuliche Nachricht. Sie sprechen jedenfalls für eine Fortsetzung der konjunkturellen Erholung in den kommenden Monaten. Beim genaueren Hinsehen lassen sich allerdings auch einige Wermutstropfen ausmachen. So ist der Anstieg der Bestellungen ausschließlich auf eine außerordentlich kräftige Zunahme der Auslandsnachfrage zurückzuführen (saisonbereinigt gegenüber Vormonat + 9,6 Prozent). Die Aufträge aus dem Inland sind hingegen um 2,3 Prozent gesunken. Zwar stellt dieser Rückgang nach einem deutlichen Plus im April eine durchaus normale Gegenbewegung dar, und im aussagekräftigeren Zweimonatsvergleich (April und Mai gegenüber Februar und März) können die inländischen Bestellungen immer noch eine Zunahme um 2 Prozent aufweisen. Gleichwohl zeigen die aktuellen Zahlen, dass die Binnennachfrage längst noch keine belastbare Stütze für die deutsche Industriekonjunktur ist.

Ein weiterer Wermutstropfen rührt von dem Umstand, dass die kräftige Zunahme der Auslandsorders im besonderen Maße durch Großaufträge geprägt war. Hier ist also in den kommenden Monaten mit niedrigeren Zuwachsraten zu rechnen, zumal die Dynamik der Exportnachfrage auch von der Aufwertung des Euro und der gegenwärtig wieder recht hohen konjunkturellen Unsicherheit in den USA in Zukunft leicht gedämpft werden dürfte. Summa summarum ist in den kommenden Monaten zwar mit einer Fortsetzung des Aufwärtstrends bei den Bestellungen zu rechnen, der Anstiegswinkel dürfte allerdings wieder etwas flacher werden.

Quelle und Kontaktadresse:
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