Pressemitteilung | Baden-Württembergischer Handwerkstag e.V.

Aufwärtstrend fehlt kräftiger Schub

(Stuttgart) - Im baden-württembergischen Handwerk setzt sich der leicht positive Trend fort. Die Betriebe bezeichnen die Geschäftslage aber weiterhin als unbefriedigend. Dies ergab die Konjunkturumfrage des Baden-Württembergischen Handwerkstages (BWHT) für das vierte Quartal 2004.

Die rasante Talfahrt der Geschäftslage, die im Herbst 2000 einsetzte, ist zwar seit Herbst 2003 gestoppt. „Leider geht es seither nicht annähernd im selben Tempo aufwärts“, sagte Landeshandwerkspräsident Klaus Hackert. Trotz der positiven Ansätze könne deshalb die Gesamtlage im baden-württembergischen Handwerk nicht befriedigen.

Die Problematik, so Hackert weiter, werde bei einem Vergleich der aktuellen Indexwerte mit den Werten der Vorjahre deutlich. Zwar liege der Geschäftslage-Index Ende 2004 mit 21 Punkten über dem des Vorjahres mit 14 Punkten, sei aber damit nur halb so hoch wie zu Beginn der Absturzphase, als er 40 Punkte erreichte. Zudem könne nicht in allen Branchen davon ausgegangen werden, dass die positiveren Einschätzungen auf eine insgesamt gestiegene Nachfrage zurückzuführen seien. So habe zum Beispiel die Bauwirtschaft in Baden-Württemberg seit dem Jahr 2000 rund 40.000 Arbeitsplätze verloren. Einer im Wesentlichen unbefriedigenden Nachfrage stehe damit ein zwischenzeitlich deutlich reduziertes Angebot der Unternehmen gegenüber, was sich naturgemäß dann als relative Verbesserung darstelle. Die Indikatorwerte für das Bauhauptgewerbe und das Ausbaugewerbe liegen um zehn Punkte und elf Punkte über den Vorjahreswerten, allerdings jeweils weiter unterhalb der durchschnittlichen Einschätzung im Gesamthandwerk. Hackert interpretiert diese Werte als Anzeichen für eine Konsolidierung der Lage in einem deutlich verkleinerten Baumarkt.

Weiterhin außerordentlich problematisch ist die Lage im Kraftfahrzeughandwerk. Dort befinden sich die Indikatorwerte seit zwei Quartalen auf Tiefststand. Dies, erklärte Hackert, sei zum einen mit der weiterhin unzureichenden Nachfrage der privaten Haushalte im Neuwagengeschäft und bei Wartungsarbeiten zu erklären, zum anderen aber auch mit den strukturellen Veränderungen beim Kraftfahrzeugvertrieb. Die Nahrungsmittelhandwerke können ihre Position behaupten, allerdings auch hier auf einem Niveau, das für viele Betriebe unterhalb der für die Substanzerhaltung notwendigen Erträge bleibt. Dagegen vermelden die Betriebe des Metallhandwerks nach wie vor eine deutlich positive Entwicklung, die dem Trend in der baden-württembergischen Exportindustrie folgt.

In der Folge der positiveren Lageeinschätzung hat sich die Investitionsneigung leicht verbessert, sie liegt insgesamt aber weiterhin auf einem tiefen Niveau. Für die Beschäftigtenzahlen sieht Hackert keine Verbesserung: „Dafür ist das Wachstum deutlich zu gering.“

Quelle und Kontaktadresse:
Baden-Württembergischer Handwerkstag Heilbronner Str. 43, 70191 Stuttgart Telefon: 0711/1657-401, Telefax: 0711/1657-444

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