Pressemitteilung | Bundesverband Liberaler Hochschulgruppen (LHG)

Aus der eigenen Mahnung wird Gewissheit: Bundesverband Liberaler Hochschulgruppen in Sorge um die Wissenschaftsfreiheit in Deutschland

(Berlin) - Mit der Veröffentlichung des Academic Freedom Index 2025 werden die Mahnungen des Bundesverbands Liberaler Hochschulgruppen nun nochmals mit Zahlen untermauert.

„Mit dem schlechtesten Wert seit 1989 und stetig sinkenden Werten seit 2022 belegt der Index letztlich mit Zahlen, was wir seit Jahren anmahnen“, bringt Jan-Lukas Gescher, Bundesvorsitzender der Liberalen Hochschulgruppen, vor und ergänzt: „Diese Entwicklung schlägt sich im Campus-Alltag nieder. Studenten demonstrieren gegen Dozenten, blockieren unliebsame Veranstaltungen oder gar die gesamte Universität und greifen zu Gewalt und Vandalismus, wenn sie mit ihren Mitteln nicht weiterkommen. Daneben existiert innerhalb der Wissenschaft ein zunehmender Trend, Forschung von den Identitätsmerkmalen der Forscher abhängig zu machen. Diese Formen der Cancel Culture greifen direkt in die Wissenschaftsfreiheit ein und sind abzulehnen.“

Laut den Liberalen Hochschulgruppen müssen die Standorte darüber hinaus besser gegen externe Einflüsse geschützt werden. Durch Drittstaaten finanzierte Institute sollen auf ihre Unabhängigkeit geprüft und im Zweifel geschlossen werden. Ebenfalls fordern sie eine bessere Sicherheitsinfrastruktur an Hochschulen – insbesondere im Bereich Cybersicherheit – sowie eine generelle Erhöhung der finanziellen Mittel.

„An anderer Stelle zeigt sich, dass es der Staat und die Hochschulen selbst sind, die die wissenschaftliche Freiheit immer weiter begrenzen und damit letztlich Fortschritt verhindern“, erklärt Charles Lübcke, stellvertretender Bundesvorsitzender der LHG, und führt aus: „Die Gängelung sensibler Forschungsfelder – ganz gleich, ob Kernforschung, Gentechnik oder Sicherheitsforschung – durch staatliche Vorgaben muss zurückgedrängt werden. Selbiges gilt für Regeln wie die Zivilklausel, die sich Hochschulen selbst auferlegen. Sie schränken die akademische Freiheit unnötig ein und schwächen die Zukunftsfähigkeit des Landes.“

Alle Einschränkungen der akademischen Freiheit müssten zurückgenommen werden – im Großen, etwa durch staatliche Regulierung, aber ebenso im Kleinen, wie bei Vorgaben zur sprachlichen Ausdrucksweise.

„Wissenschaft war immer dann erfolgreich, wenn sie frei und unabhängig war. Wir sollten unseren Hochschulen, Lehrstühlen und Studenten vertrauen, statt sie am goldenen Zügel zu führen. Wissenschaftsfreiheit darf nicht nur hofiert, sie muss verteidigt und erhalten werden“, sind sich Gescher und Lübcke einig.

Quelle und Kontaktadresse:
Bundesverband Liberaler Hochschulgruppen (LHG), Reinhardtstr. 14, 10117 Berlin, Telefon: 030 28389421

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