Pressemitteilung | Unternehmerverband Südhessen e.V.

Ausbildung 4.0 - Vorhandene Ausbildungsberufe bedarfsorientiert weiterentwickeln / Digitales Lernen und Nachwuchsgewinnung fördern

(Darmstadt) - "Die fortschreitende Digitalisierung, Automatisierung und Vernetzung der Arbeitswelt stellt neue Anforderungen an Fachkräfte, Auszubildende, aber auch an Lehrkräfte und Schüler in allgemeinbildenden und beruflichen Schulen", sagte Reinhold Stämmler, Bereichsleiter Presse der Unternehmerverbände Südhessen in seinem Grußwort an 30 Unternehmensvertreter und Fachexperten, die am Ausbildungsleiterkreistreffen der Unternehmerverbände Südhessen im März 2017 bei der Deutschen Telekom in Darmstadt teilnahmen.

"Den zukünftigen Herausforderungen von Ausbildung und Arbeit 4.0 in der M+E-Industrie begegnen wir am besten, indem wir notwendige Anpassungsprozesse betrieblich organisieren und Zusatzqualifikationen in bereits bestehende Ausbildungsberufe integrieren. Die flexiblen Ausbildungsordnungen bieten hierfür den Rahmen und ermöglichen auch eine branchenübergreifende Zusammenarbeit. Eine gesetzliche Neuordnung ist aktuell nicht notwendig und zielführend", sagte Sven-Uwe Räß, Abteilungsleiter Berufsbildung bei GESAMTMETALL im Rahmen seines Vortrags.

Der steigende Qualifizierungsbedarf und die benötigten IT-Kompetenzen dürfen, so die Einschätzung der Teilnehmer jedoch nicht erst in der betrieblichen Ausbildung vollzogen werden, sondern müssen als verbindliche Bildungsinhalte bereits in der frühkindlichen und schulischen Bildung verankert sein. Dies fördere eine bestmögliche Vorbereitung der Schüler auf das Berufsleben.
Tätigkeitsbezogene, kompakte und praxisnahe Weiterbildungsmaßnahmen müssten mit selbstgesteuertem Lernen in Arbeitsprozessen verknüpft und in ein Konzept des lebenslangen Lernens eingebunden werden. Davon profitieren alle Fachkräfte, junge und alte gleichermaßen. Allein die M+E-Industrie hat über 3,2 Millionen Beschäftigte.

In der Digitalisierung lägen große Chancen für den Wirtschaftsstandort Deutschland, aber nur dann, wenn die Rahmenbedingungen wettbewerbsorientiert und mit Handlungsspielraum für die einzelnen Betriebe gestaltet werden.

"Komplexen Anforderungen der vernetzten Arbeitswelt begegnet man am besten mit der engen Verknüpfung von digitalem Lernen und betrieblichen Arbeitsprozessen", so Christian Weiher, Teamleiter des Ausbildungshub der Deutschen Telekom AG in Darmstadt. Die Ausbildung der Zukunft müsse sich noch stärker als bisher an Geschäftsprozessen und Wertschöpfungsketten orientieren. Die Rolle der Ausbilder erweitere sich um Aufgaben des Lernbegleiters und Gestalters neuer Lernformen und Lern-Module.

Bei der Neugewinnung von Mitarbeitern und Auszubildenden gehen die südhessischen Unternehmen innovative Wege. "In Zeiten von steigendem Fachkräftebedarf und unbesetzten Lehrstellen bieten wir die App i-zubi für Smartphone und Tablet an, die einen Austausch zwischen Ausbildungsinteressierten und Unternehmen schafft. Zusätzlich haben wir mit dem Campus der Unternehmen einen interaktiven Social-Media-Newsroom für praxisorientierte Ausbildung und duales Studium geschaffen. Das positive Feedback unserer Kunden zeigt, dass wir auch mit Blick auf die Aneignung von Soft Skills und ganzheitlichem Denken auf dem richtigen Weg sind", so Reinhold Stämmler abschließend.

Quelle und Kontaktadresse:
Unternehmerverband Südhessen e.V., Haus der Wirtschaft Südhessen Pressestelle Rheinstr. 60, 64283 Darmstadt Telefon: (06151) 2985-0, Fax: (06151) 2985-20

(sy)

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