Pressemitteilung | Bundesverband der Freien Berufe e.V. (BFB)

Ausbildung: Konjunktur und Politik bremsen Ausbildungsmotor

(Berlin) - Die aktuellen Ausbildungszahlen kommentiert Präsident Dr. Ulrich Oesingmann, Bundesverband der Freien Berufe in Berlin:

"Im Ausbildungsjahr 2003 sind die Freiberufler mit über 49 Tausend Bewerberinnen und Bewerbern ein Ausbildungsverhältnis eingegangen. Damit stellen die Freien Berufe nach wie vor den drittgrößten Ausbildungsbereich nach Industrie und Handel sowie dem Handwerk. Allerdings ist die Zahl der neu abgeschlossenen Ausbildungsverträge erstmals seit der Deutschen Einheit deutlich zurückgegangen. Im Vergleich zum Vorjahr wurden fast vier Tausend Verträge weniger abgeschlossen (minus 7,2 Prozent).

Das ist eine besorgniserregende Entwicklung, die von uns allerdings bereits im Frühjahr prognostiziert wurde. Angesichts der schwierigen Wirtschaftslage musste sogar mit einem noch schlechteren Ergebnis gerechnet werden. Insbesondere die Gesundheitsgesetzgebung hat die Ausbildungsmöglichkeit vor allem von Ärzten und Apotheken negativ beeinflusst.

Alle Bemühungen, über Nachvermittlungsaktionen weitere junge Menschen noch in diesem Jahr in einen Ausbildungsberuf zu bringen, wurden durch die andauernde Drohung mit einer kontraproduktiven Ausbildungsplatzabgabe für das kommende Ausbildungsjahr konterkariert.

Die Freien Berufe werden auch in Zukunft ihrer gesellschaftspolitischen Verantwortung, jungen Menschen eine qualitativ hochwertige Ausbildung anzubieten, nachkommen. Um allerdings wieder steigende Ausbildungszahlen vermelden zu können, bedarf es dringend nachhaltiger Reformen – nicht zuletzt in der Schulbildung: Die mangelnde Ausbildungsreife vieler Bewerber ist ursächlich für zahlreiche unbesetzte Ausbildungsplätze."

Der BFB als Spitzenorganisation der freiberuflichen Kammern und Verbände vertritt rund 783 Tausend Freiberufler. Diese beschäftigen über zweieinhalb Millionen Mitarbeiter - darunter ca. 160 Tausend Auszubildende – und erwirtschaften rund neun Prozent des Bruttoinlandsproduktes.

Quelle und Kontaktadresse:
Bundesverband der Freien Berufe (BFB) Reinhardtstr. 34, 10117 Berlin Telefon: 030/2844440, Telefax: 030/28444440

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