Ausbildung: Neue Metallberufe / Auf Veränderungen flexibel reagieren
(Berlin) - Für die Unternehmen und Verbände der Metall- und Elektro-Industrie (M+E) hat die berufliche Ausbildung einen hohen Stellenwert. Seit vielen Jahren unternimmt die Branche erhebliche Anstrengungen, um ihren Bedarf an Fachkräften decken zu können. Von entscheidender Bedeutung ist dabei auch die Qualität der Ausbildung. Vor diesem Hintergrund haben Experten aus Verbänden, Gewerkschaften und Ministerien unter Federführung des Bundesinstituts für Berufsbildung neue Ausbildungsvorschriften für die industriellen Metallberufe erarbeitet. Die sollen nun am 1. August 2004 in Kraft treten.
Mit der Neuordnung der industriellen Metallberufe, so Sven-Uwe Räß, Bildungsexperte beim Arbeitgeberverband Gesamtmetall in Berlin, können wir in der Ausbildung jetzt besser den sich rasant verändernden Anforderungen in der modernen Arbeitswelt nachkommen. Eine wichtige Voraussetzung dafür: Die neuen Verordnungen geben lediglich Rahmenbedingungen für die Ausbildung vor. Die konkrete Gestaltung bestimmen die Unternehmen nach ihren betrieblichen Anforderungen.
Nach Analyse der Experten ist die betriebliche Praxis heute je nach Unternehmen durch ein breites Aufgabenfeld und eine weitreichende Selbstorganisation der Arbeit gekennzeichnet. Zu den Anforderungen an die Fachkräfte, schreibt das Bundesinstitut für Berufsbildung, gehören vor allem Prozessorientierung, verantwortliches Handeln im Rahmen des Qualitätsmanagements, die eigenverantwortliche Disposition und Terminverantwortung, eine wachsende IT-Kompetenz, zunehmende Planungssouveränität und betriebswirtschaftliche Kompetenzen sowie in vielen Geschäftsfeldern das Erbringen von industriellen Dienstleistungen in unmittelbarem Kundenkontakt.
In fünf neugeordneten Metallberufen mit einer Ausbildungsdauer von dreieinhalb Jahren sollen diese Anforderungen umgesetzt werden, und zwar für die Berufe:
- Industriemechaniker/in,
- Anlagenmechaniker/in,
- Konstruktionsmechaniker/in,
- Werkzeugmechaniker/in und
- Zerspanungsmechaniker/in
mit insgesamt 22 Einsatzgebieten, vom Anlagenbau bis zur Vorrichtungstechnik.
Komplett verändert hat sich die Struktur der Ausbildung. Rund 50 Prozent der gesamten Ausbildungszeit dienen der Vermittlung sogenannter Kernqualifikationen, die für alle industriellen Metallberufe vergleichbar sind.
Zusammen mit den berufsspezifischen Fachqualifikationen werden sie über den gesamten Ausbildungszeitraum vermittelt.
Der Anteil der Kernqualifikationen ist im ersten Ausbildungsjahr am größten und nimmt im Laufe der Ausbildung mehr und mehr ab. Mit diesen neuen Strukturen, so Räß, kommen wir dem notwendigen flexiblen Einsatz innerhalb der Unternehmen und der Mobilität zwischen Berufen, Betrieben und Branchen entgegen. Außerdem sind die Anforderungen an die Ausbildung auch bewusst offen formuliert, um zukünftige Entwicklungen in der Arbeitswelt mit einzubeziehen.
Zu den 12 Kernqualifikationen gehören unter anderem das Planen und Organisieren der Arbeit, das Herstellen von Bauteilen und Baugruppen, die betriebliche und technische Kommunikation, aber auch Sicherheit, Gesundheitsschutz und Umweltschutz.
Geändert hat sich auch die Prüfungsordnung. Völlig weggefallen ist die bisherige Zwischenprüfung. Stattdessen gibt es jetzt eine gestreckte Abschlussprüfung mit zwei Prüfungsteilen: Dem ersten Teil am Ende des zweiten Ausbildungsjahres (mit 40 Prozent Anteil an der Gesamtnote) und dem zweiten Teil am Ende der Berufsausbildung.
Offiziell in Kraft treten werden die neuen Metallberufe am 1. August dieses Jahres. Die ausbildenden Unternehmen haben jedoch eine Übergangsfrist und können bis zum 31. Dezember sowohl Ausbildungen nach der alten als auch nach der neuen Form anbieten.
Quelle und Kontaktadresse:
Gesamtverband der metallindustriellen Arbeitgeberverbände e.V. (Gesamtmetall)
Voßstr. 16, 10117 Berlin
Telefon: 030/55150-0, Telefax: 030/55150-400
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