Pressemitteilung | Berufsverband der Kinder- und Jugendärzt*innen e.V. (BVKJ)
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Ausschreibung der ersten Professur für Ambulante Allgemeine Pädiatrie und Pädiatrische Infektiologie

(Köln) - Der Berufsverband der Kinder- und Jugendärzt*innen (BVKJ e.V.) und die Deutsche Gesellschaft für Ambulante Allgemeine Pädiatrie (DGAAP) begrüßen die in Deutschland erstmalige Ausschreibung einer W2-Professur für Ambulante Allgemeine Kinder- und Jugendmedizin und Pädiatrische Infektiologie an der Universitätsklinik Augsburg vom 03.10.2025.

Mit der neu geschaffenen Professur für Ambulante Allgemeine Kinder- und Jugendmedizin und Pädiatrische Infektiologie hält nun auch die ärztliche Primärversorgung von Kindern und Jugendlichen Einzug in die universitäre Lehre und Versorgungsforschung. „Dies ist ein Meilenstein in der deutschen Kinder- und Jugendmedizin“, so Dr. Michael Hubmann, Präsident des BVKJ, über die bundesweit erste Professur dieser Art.

Die Gründung der DGAAP (www.dgaap.de) in den 2010er Jahren legte den Grundstein, dass engagierte niedergelassene Kinder- und Jugendärzt*innen sich seitdem bemühen die primärversorgende Facette der Kinder- und Jugendmedizin an den medizinischen Fakultäten zu etablieren. Diese Gelegenheit bietet sich nun an der erst jüngst gegründeten medizinischen Fakultät mit Modellstudiengang an der Universität Augsburg. Dank der politischen Unterstützung durch den bayerischen Landtag u.a. im „Pakt für Kinder- und Jugendgesundheit“ gab nun das Bayerische Staatsministerium für Wissenschaft und Kunst den Weg für eine Professur frei.

Die Kombination mit dem in der Pädiatrie wichtigen Fach der Infektiologie eröffnet die Möglichkeit, sich wissenschaftlich stärker der Erforschung ambulanter Infektionskrankheiten zu widmen. Eine enge Zusammenarbeit mit niedergelassenen Kinder- und Jugendärzt*innen im Rahmen bestehender Praxisforschungsnetzwerke und landesweit etablierter Qualitätszirkel lässt einen großen Benefit für das Verständnis, die Weiterentwicklung einer modernen evidenzbasierten Diagnostik und rationalen Therapie für die Behandlung im Alltag häufiger, aber oft wenig wissenschaftlich untersuchter Infektionen, erwarten.

Mit Blick auf das Durchschnittsalter bayerischer Kinder- und Jugendärzt*innen, das inzwischen bei knapp 60 Jahren liegt (KVB-Versorgungsatlas), wird die Notwendigkeit mehr als offensichtlich, die Ausbildung über die vielfältigen Besonderheiten in der Gesunderhaltung und Behandlung von Kindern und Jugendlichen für alle Fachgebiete der Medizin zu fördern und wissenschaftlich zu evaluieren. Weit über 80% der Pädiatrie findet aktuell noch in Kinder- und Jugendarztpraxen statt. Sozialpädiatrie, Impfungen, Entwicklungsdiagnostik im Rahmen der Früherkennungsuntersuchungen und langfristige Begleitung chronisch kranker Kinder sind nur einige Felder, die nahezu ausschließlich in primärversorgenden Praxen stattfinden, gelehrt und gelernt werden können. Ein Netzwerk von Lehrpraxen, die der Universität assoziiert sind, tragen im Rahmen der akademischen Ausbildung dazu bei, gesunde und kranke Kinder in ihrer Entwicklung und ihren Bedürfnissen verstehen zu lernen.

Das Zentralinstitut für die kassenärztliche Versorgung (www.zi.de) warnt seit Jahren davor, dass die ambulante Versorgung der Kinder- und Jugendlichen gefährdet sei. Dem trägt der Freistaat und die medizinische Fakultät Augsburg mit dieser neuen Professur Rechnung und hat die volle Unterstützung der pädiatrischen Fachverbände BVKJ und DGAAP, so Dr. Ulrike Gitmanns, Präsidentin der DGAAP.

Interessierte Bewerberinnen und Bewerber können sich ab sofort im medizinischen Dekanat der Universität Augsburg melden (https://berufungsportal.med.uni-augsburg.de).

Quelle und Kontaktadresse:
Berufsverband der Kinder- und Jugendärzt*innen e.V. (BVKJ), Mielenforster Str. 2, 51069 Köln, Telefon: 0221 689090

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