Pressemitteilung | ZVEI e.V. - Verband der Elektro- und Digitalindustrie

Automatisierungsbranche in Deutschland weiter unter Strom / Erstmals auch wieder Personalaufbau

(Frankfurt am Main) – Die Unternehmen der elektrischen Automatisierungstechnik ziehen eine positive Bilanz des Geschäftsverlaufs im Jahr 2005. Im ersten Halbjahr ist die Produktion in Deutschland um gut sechs Prozent auf 14 Mrd. Euro gestiegen. Für die zweite Hälfte dieses Jahres und den Beginn des Jahres 2006 gibt es deutliche Anzeichen für eine weiterhin gute Entwicklung, so die Einschätzung des ZVEI-Fachverbands Automation.

Der Erfolg basiert hauptsächlich auf dem Geschäft mit dem Ausland. „Während der Auslandsumsatz in den ersten sechs Monaten um 7,8 Prozent auf 7,7 Mrd. Euro gestiegen ist, ist der Umsatz im Inland nur um enttäuschende 0,8 Prozent auf 9,4 Mrd. Euro gewachsen“, sagte Dr. Gunther Kegel, Vorstandsmitglied des Fachverbands, anlässlich der Messe ‚SPS/IPC/Drives 2005’ in Nürnberg. „Erfreulich ist,“ so Kegel weiter, „dass auch die Beschäftigtenzahl in Deutschland mit plus einem Prozent erstmals seit Jahren wieder gewachsen ist.“ Die Branche hat jetzt 206.000 Mitarbeiter.

Die Exporte in die USA legten um 17 Prozent zu, die nach Europa außerhalb der EU um 12 Prozent. Mit neun Prozent plus ging das Wachstum der Exporte nach Südostasien etwas zurück und China legte beim Anstieg des Wachstums eine Pause ein. „Dennoch bleibt die EU der 25 mit über 50 Prozent der Exporte unser ‚Heimatmarkt’“, stellte Kegel fest.

Die deutsche Automatisierungsindustrie hatte im Jahr 2004 einen unveränderten Anteil von 13 Prozent am 205 Mrd.-Euro-Weltmarkt, während der deutsche Markt nur neun Prozent der Produkte nachgefragt hat. Kegel: „Deutschland bleibt damit nach wie vor starker Netto-Exporteur elektrischer Automatisierungstechnik. Die Exportquote bei deutscher Produktion hat damit einen Rekordstand von 77 Prozent erreicht.“

Anteil am Wachstum haben alle Teilsegmente der Automatisierung. Im langfristigen Mittel rechnet der ZVEI damit, dass der Weltmarkt der Automatisierungstechnik um sechs bis acht Prozent pro Jahr wächst.

Wireless und Security sind die aktuellen Themen
Die Zukunft der Automatisierungstechnik sehen die Unternehmen nach wie vor in der verteilten Intelligenz, wobei Wireless-Kommunikation an Bedeutung gewinnt. Durchgängiger bidirektionaler Informationsfluss und der Einsatz offener IT-Standards, Ethernet und anderer Kommunikationstechnologien sind dabei im Fokus. Um die Koexistenz verschiedener Technologien und die gegenseitigen Störpotenziale bei Wireless-Kommunikation zu beherrschen, arbeitet der ZVEI mit GMA und ifak zusammen.

Auf dem Gebiet von Security erfolgt der größte Teil der Entwicklung im Bereich der Software. Hier werden vielfältige Anstrengungen unternommen, internationale Sicherheitsstandards – insbesondere auf dem Gebiet der Informationstechnologie – zu definieren und zu etablieren. Daher arbeitet der ZVEI mit einer Reihe anderer Verbände und Forschungseinrichtungen zusammen.

ZVEI setzt sich gegen Produktpiraterie ein
Ein zunehmendes Problem sieht der ZVEI-Fachverband Automation in Nachahmerprodukten. Selbst wenn solche Produkte gängigen Qualitätsansprüchen genügen sollten, würden durch Raubkopien von innovativen Lösungen oder Design zumindest Forschungs- und Entwicklungskosten eingespart. Somit verschaffe sich der Anbieter ungerechtfertigte Wettbewerbsvorteile. Der Verband hat deshalb aufgerufen, auf der SPS/IPC/Drives Plagiate zu benennen und er bietet einen Anwalts-Notdienst an, um bei Verletzungen der Schutzrechte vor Ort beraten zu können.

Quelle und Kontaktadresse:
Zentralverband Elektrotechnik- und Elektronikindustrie e.V. (ZVEI) Stresemannallee 19, 60596 Frankfurt Telefon: 069/6302-0, Telefax: 069/6302-317

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