Pressemitteilung | Automobilclub von Deutschland e.V. (AvD)

AvD gegen EU-Tempolimit / Mehrverbrauch statt Ersparnis

(Frankfurt am Main) - Der unqualifizierte Vorschlag eines europaweiten Tempolimits von 90 km/h auf allen Fernstraßen ist nicht dazu geeignet Kraftstoff einzusparen. Der Automobilclub von Deutschland (AvD) wendet sich gegen den Vorschlag der Internationalen Energieagentur für den sich heute Energiekommissar Andris Piebalgs ausgesprochen hat.

Ein solches Tempolimit würde in Deutschland dazu führen, dass es mehr Staus gibt. Zudem verringert sich mit der Reduzierung der Geschwindigkeit auch der Abstand der Fahrzeuge, was zusätzliche Unfallgefahren birgt. Die Folgen: Höherer Verbrauch und ein Anstieg der Umweltbelastung.

Der unqualifizierte Vorstoß lässt auch außer acht, dass die hohen Kraftstoffpreise die meisten Bürger ohnehin zum Kraftstoff sparen zwingen. Die Forderung nach einem Tempolimit als Folge hoher Kraftstoffpreise geht zudem am Thema vorbei. Nicht der Autofahrer hat die Preise zu verantworten, sondern die Mineralölkonzerne. Und wenn tatsächlich Kraftstoff eingespart wird, fehlen dem Finanzminister Millionen an der Mineralölsteuer.

Der Ansatz zur Regulierung muss an anderer Stelle erfolgen: Rund 80 Prozent des Weltölhandels finden auf dem Papier statt. Die Preise werden nicht durch harte Fakten, sondern durch weiche Faktoren bestimmt und sind hochspekulativ. Kleinste Unsicherheiten führen zum Anstieg des Ölpreises. Dieses Kernproblem löst man nicht durch Bevormundung der Verbraucher, sondern nur durch mehr Transparenz im Ölmarkt und bessere Informationssysteme, die Auskunft über Warenströme, Öl-Lagerbestände und Öl-Reserven geben.

Quelle und Kontaktadresse:
Automobilclub von Deutschland e.V. (AvD) Lyoner Str. 16, 60528 Frankfurt Telefon: 069/66060, Telefax: 069/6606789

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