Pressemitteilung | Automobilclub von Deutschland e.V. (AvD)

AvD-Studie: Unfallopfer fühlen sich abgezockt

(Frankfurt am Main) - Während die Zahl der Verkehrstoten von Jahr zu Jahr abnimmt, wächst der Ärger der Beteiligten im Umgang mit Assekuranzen und Reparaturwerkstätten nach einem Unfall. In einer Umfrage des Automobilclub von Deutschland (AvD) beklagen 81 Prozent der Befragten eine problembehaftete Abwicklung des Schadens durch die gegnerische Versicherung oder die mit der Wiederherstellung des Unfallwagens beauftragte Werkstatt. Die Vorwürfe reichen von schleppender Auszahlung von Entschädigungen an schuldlose Unfallopfer über willkürliche Kürzungen von Schadenersatzzahlungen bis hin zu mangelhafter Reparaturqualität.

Ursache des wachsenden Unmuts ist nach Ansicht des AvD das Schadensteuerungsmanagement vieler Versicherungsunternehmen, die auf diese Weise ihre hohen Kosten für die Schadenregulierung senken möchten. Die restriktive Vorgehensweise rechnet sich: Bei rund 2,3 Millionen Autounfällen pro Jahr (Quelle: Statistisches Bundesamt) summiert sich schon eine Minderung des Schadenausgleichs in Höhe von durchschnittlich 100 Euro zu Einsparungen in dreistelliger Millionenhöhe für die Unternehmen. Zwar werben die Versicherungen verbraucherfreundlich zunächst mit günstigeren Kasko-Prämien, fordern im Schadenfall jedoch beispielsweise vom Kunden, eine Partnerwerkstatt der Versicherung aufzusuchen. Kfz-Betrieb und Versicherung regulieren anschließend unter sich und am geschädigten Autofahrer vorbei. Der AvD weist darauf hin, dass viele Versicherer mit dieser gängigen Praxis versuchen, am fälligen Schadenersatz zu kürzen. Zudem beauftragen die Assekuranzen in letzter Zeit verstärkt externe Dienstleister mit der nachträglichen Prüfung von Schadensdokumenten. Nach Ansicht des AvD ist diese Vorgehensweise unnötig, zumal die Beurteilung des Schadens bereits durch einen unabhängigen Sachverständigen erfolgt ist.

Versicherungsunternehmen machen sich häufig das fehlende Wissen der Autofahrer rund um das Schadensgeschehen zunutze. Statistisch gesehen wird ein Autofahrer lediglich alle sieben Jahre in einen Unfall verwickelt. Nach AvD-Untersuchungen erwarten 56 Prozent der Befragten dann in erster Linie eine Rechtsauskunft. 50 Prozent wünschen sich Hinweise zum Verhalten am Unfallort. Weitere 43 Prozent benötigen Unterstützung bei Auseinandersetzungen mit dem Gutachter oder der gegnerischen Versicherung. Jeder Vierte sucht einen neutralen Ansprechpartner, der ihm vom Zeitpunkt des Unfalls bis zur Wiederherstellung des Fahrzeugs telefonische Hilfe leistet.

Mit der Mitgliedschaft "AvD Unfallhelfer" bietet der Automobilclub von Deutschland allen Verkehrteilnehmern Hilfestellungen und kompetente Ansprechpartner, die rund um die Uhr als Unfallexperte bereitsteht und dafür sorgen, dass Unfallopfer nicht benachteiligt werden. Als neutrale Stelle erteilt der AvD den "AvD Unfallhelfer"-Mitgliedern rund um die Uhr eine zielführende Verkehrsrechtberatung und unterstützt unter anderem beim Ausfüllen der Anträge und Formulare. Der "AvD Unfallhelfer" ist für 18,99 Euro Jahresgebühr erhältlich.

Quelle und Kontaktadresse:
Automobilclub von Deutschland e.V. (AvD) Pressestelle Lyoner Str. 16, 60528 Frankfurt am Main Telefon: (069) 66060, Telefax: (069) 6606260

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