Pressemitteilung | AVK - Industrievereinigung Verstärkte Kunststoffe e.V.
Anzeige

AVK-Innovationspreis 2025 – Gewinnende stehen fest

(Frankfurt/Dresden) – Die Gewinnenden des renommierten Innovationspreises für
Faserverbundkunststoffe der AVK– Industrievereinigung Verstärkte Kunststoffe wurden in diesem Jahr am 21. Oktober 2025 im Rahmen des JEC Forum DACH in Dresden präsentiert.
Der Preis geht an Unternehmen, Institute und deren Partner jeweils in den drei Kategorien „Produkte und Anwendungen“, „Prozesse und Verfahren“ sowie „Forschung und Wissenschaft“ für
herausragende Composites-Innovationen. Eine Fachjury aus Ingenieuren, Wissenschaftlern und
Fachjournalisten bewertet die Einreichungen in den drei Kategorien anhand von Kriterien wie
Innovationshöhe, Realisierungsgrad und Nachhaltigkeit.

KATEGORIE INNOVATIVE PRODUKTE UND ANWENDUNGEN
PLATZ 1 | ZEISBERG CARBON GMBH

3D-Formwork® - Die 3D-Druck Betonschalung, hergestellt mittels Deutschlands größtem 3D-Drucker für thermoplastische Kunststoffe
Die technologische Entwicklung im Bereich der Automatisierung ist im vollen Gange und die Basis in vielen Wertschöpfungsketten - mit 3D-Formwork® nun auch in der Bauindustrie.
Auf Deutschlands größtem 3D-Drucker für faserverstärkte thermoplastische Kunststoffe, erbaut von der Zeisberg Carbon GmbH, entstehen bis zu 6.000mm x 2.000mm x 3.000mm große
Laminierwerkzeuge, Endbauteile, Prototypen und -als neuer Ansatz des Konzeptes Industrie 4.0 in
der Bauindustrie- Formen zur Fertigung von Betonbauteilen. Aus recyceltem Kunststoff werden,
Schicht für Schicht, automatisiert Schalungen und Matrizen gedruckt. Dies ermöglicht einen hohen
Innovationsgrad trotz demografischem Wandel, in Fertigteilewerken oder in der Ortbetonbauweise.
Architektonische Freiheit kann neu gedacht werden: Durch 3D-Formwork® entstehen individuelle
Fassadenelemente für seriell gefertigte Gebäude, wie etwa Brücken. Dem Geist der Zeit entsprechend kann Infrastruktur somit zügig und dennoch ästhetisch erbaut werden.

PLATZ 2 | INVENT GMBH
PARTNER: NORD-MICRO GMBH • KOHPA GMBH

Carbon Heating System "CHS" für Flugzeugkabinen
INVENT hat ein innovatives Carbon Heating System (CHS) für Flugzeuge entwickelt: Heizfunktion
direkt in Faserverbundrohre integriert - basierend auf leitfähigen Carbonfasern. Alle
Entwicklungsschritte inkl. Dauertest (>3300 h) und DO-160-Qualifizierung durch die Labore des
Partners Nord-Micro sind abgeschlossen. Das System ersetzt die herkömmlichen metallischen
Heizgeräte oder die Zapfluftheizung, spart Gewicht, Treibstoff und Emissionen unter Verwendung der vorhandenen Kabinenluftverteilung. Passagiere profitieren von sauberer Luft ohne Ölkontamination.
INVENT steht als Serienhersteller bereit - Nord-Micro sucht Partner für den Erstflug. CHS ist ein
Meilenstein für elektrische Kabinensysteme und nachhaltige Flugzeugarchitektur.

PLATZ 3 | 3D|CORE GMBH & CO. KG

3D|CORE FR Sealing TM : ein polymer-mineralischer Schaum für verbesserten Brandschutz in
Leichtbaustrukturen, durch integrierte Hochleistungsisolation
Die 3D|CORE GmbH & Co. KG, Spezialist für Leichtbaukonstruktionen, bringt mit 3D|CORE FR
Sealing™ einen innovativen Brandschutzschaum auf den Markt. Das Produkt bietet eine effiziente,
kostengünstige und gewichtssparende Lösung für den Brandschutz von Leichtbaustrukturen,
insbesondere in der Verkehrsbranche. Bislang war der Brandschutz von Sandwichkonstruktionen, die in Zügen, Schiffen und Fahrzeugen eingesetzt werden sehr aufwendig. Erforderlich war das manuelle Aufbringen von zusätzlichen Glasfaserschichten und die Verwendungen von zusätzlichen Mengen brandschutzmodifizierter Harze, was die Herstellungskosten und das Gewicht der Bauteile erheblich erhöhte und dem Grundgedanken des Leichtbaus widersprach.
3D|CORE hat dieses Problem mit 3D|CORE FR Sealing™ gelöst, einem geschlossenzelligen,
polymer-mineralischen Schaum, der einfach durch Sprühen oder Rollen aufgetragen wird. Das
System schützt effektiv vor Feuer, ohne das Bauteil unnötig zu beschweren.
Der neue Schaum wurde umfassend getestet und hat dabei herausragende Ergebnisse erzielt. Er
erfüllt die strengen Anforderungen der Seeschifffahrtsnormen IMO FTP Code 2010 sowie die
europäische Norm für Schienenfahrzeuge EN 45545-2 und erreicht dabei die Anforderungen der
höchste Gefahrenstufe HL3. Das 2-komponentige System besteht aus einem mittelviskosen Schaum und einem Aktivator, der die Verarbeitungszeit steuert. Durch die präzise Abstimmung der
Polymerkomponenten auf das Harzsystem des Bauteils werden chemische Reaktionen und
Delaminationen vermieden.

3D|CORE FR Sealing™ ist die technische Verbesserung für den Brandschutz und zugleich auch eine
nachhaltige und wirtschaftliche Alternative. Es reduziert den Materialverbrauch und senkt das
Gesamtgewicht der Bauteile, was es zu einer optimalen Lösung für moderne, zukunftsorientierte
Anwendungen macht.

KATEGORIE INNOVATIVE PROZESSE UND VERFAHREN
PLATZ 1 | SECARA

Innovatives chemisches Recycling für verstärkte technische Polymere
SECARA hat ein Verfahren entwickelt, mit dem erstmals technische Kunststoffe wie Polyamide,
Polycarbonate und Polyester wie PBT effizient und werterhaltend recycelt werden können. Diese
Schlüsselmaterialien mit einer globalen Jahresproduktion von rund 15 Millionen Tonnen landen
bislang mangels Recyclingoptionen fast vollständig in der Verbrennung.
Der skalierbare Prozess von SECARA ermöglicht die Rückführung auch von alten,
glasfaserverstärkten und gemischten Kunststoffabfällen. In Technikumsanlagen wird bereits
demonstriert, wie die Polymere zu hochreinen Monomeren depolymerisiert werden. Diese sind
chemisch identisch zu fossilen Rohstoffen und lassen sich nahtlos in bestehende
Wertschöpfungsketten integrieren.
Mit dem Prozess werden heute schon bis zu 70 % CO₂-Emissionen eingespart. Unter Einsatz
erneuerbarer Energien sind sogar vollständig dekarbonisierte Monomere möglich. Gemeinsam mit
führenden Industriepartnern skaliert SECARA die Technologie nun in Richtung Pilotanlage – ein
Beitrag zur Dekarbonisierung und zur Stärkung europäischer Lieferketten.
SECARA wird im Rahmen des EXIST - Programms durch das Bundesministerium für Wirtschaft und
Energie und den Europäischen Sozialfonds gefördert.

PLATZ 2 | LEIBNIZ-INSTITUT FÜR POLYMERFORSCHUNG DRESDEN E. V. (IPF)
PARTNER: ELBFLORACE FORMULA STUDENT TEAM TU DRESDEN E. V. (FS)

Entwicklung eines Verfahrens zur Auslegung und Fertigung einer räumlichen CFK-Tragwerksstruktur auf Basis ebener TFP-Preformen am Beispiel einer Querlenkerkonsole eines Formula Student Fahrzeugs
In Zusammenarbeit zwischen dem IPF und dem FS-Team wurde erstmals eine komplexe,
hochbelastete 3D-Tragwerksstruktur aus Carbon mithilfe des Tailored Fiber Placement (TFP)-
Verfahrens hergestellt. Als Referenz diente eine topologieoptimierte, additiv gefertigte

Querlenkerkonsole aus Titan. Auf Basis des entsprechenden Bauraums und des Lastenhefts erfolgte zunächst eine Topologieoptimierung und Segmentierung. Mit dem TFP-Verfahren können die Verstärkungsfasern variabelaxial abgelegt werden, was erstmals eine räumliche Optimierung der Faserpositionierung und -ausrichtung ermöglicht. Somit kann für jedes Segment ein optimiertes Faserablagemuster erstellt und mithilfe einer TFP-Anlage hergestellt werden. Nach der Konsolidierung der Preformen in einer mehrteiligen Silikonform entstand so eine CFK-Querlenkerkonsole mit einer Masse von nur 183 g. Diese ist rund 40 % leichter als das Titanbauteil und kann dennoch die auftretenden Belastungen von bis zu 5 kN sicher übertragen.

PLATZ 3 | AMIBLU GERMANY GMBH
Recycling von GFK – Schleifstaubabfällen

Am Standort Trollenhagen fertigt das Unternehmen jährlich rund 300 Kilometer GFK-Rohre in den
Nennweiten DN 200 bis DN 2450 im Schleudergussverfahren. Dabei fällt Schleifstaub als
Abfallprodukt an. Mithilfe einer selbstentwickelten Technologie gelingt es nun, über 90 % dieser
jährlich rund 220 Tonnen Schleifstaub wieder in den Produktionsprozess einzubringen. Dadurch
werden Rohstoffe eingespart und Kosten für die Abfallentsorgung reduziert.
Seit Sommer 2024 ist die Anlage im Serienbetrieb und stellt ein Alleinstellungsmerkmal auf dem Markt dar. Das Verfahren reduziert nicht nur den Abfall erheblich, sondern spart auch rund 4 % des
Rohstoffs Calciumcarbonat ein. Die Vorteile: Ressourcenschonung, Abfallvermeidung und das
Recycling zu neuwertigen Produkten sind ein bedeutender Schritt in Richtung nachhaltiger
Rohrproduktion.

KATEGORIE WISSENSCHAFT UND FORSCHUNG
PLATZ 1 | EDAG ENGINEERING GMBH
PARTNER: INVENT GMBH • FRAUNHOFER IWU • APPLUS+ RESCOLL

Langlebige und Lösbare Faserverbundstrukturen für die Kreislaufwirtschaft
Im EU-Projekt Recreate wurde ein modulares System entwickelt, das erstmals die zirkuläre Nutzung
von CFK-Strukturen ermöglicht. Kernbestandteile sind thermisch lösbare Klebeverbindungen, die
durch gezielte Temperatureinwirkung eine zerstörungsfreie Trennung der Bauteile zulassen - ohne
Einbußen bei der Festigkeit im Betrieb. Durch die Kombination mit standardisierten Profilen und
Verbindungselementen entsteht ein Baukastensystem, das Reparatur, Wiederverwendung,

Remanufacturing und sortenreines Recycling ermöglicht. Durch die praktische Umsetzung von Design for Circularity adressiert die Lösung zentrale Strategien der Kreislaufwirtschaft. Gleichzeitig wird eine Grundlage für neue Geschäftsmodelle geschaffen - von modularen Fahrzeugrahmen bis hin zu industriellen Zweitnutzungen.

PLATZ 2 | FRAUNHOFER INSTITUT FÜR PRODUKTIONSTECHNOLOGIE IPT
Tape-REx - Ein innovativer Recyclingprozess für thermoplastische UD-Tapes

Das Fraunhofer-Institut für Produktionstechnologie IPT hat eine Recyclingtechnologie entwickelt, mit dem sich Bauteile aus thermoplastischem UD-Tape am Ende ihres Lebenszyklus wieder abwickeln lassen. Die Besonderheit ist, dass das zurückgewonnene Rezyklat als unidirektionales Tape vorliegt.
Die Faserlänge und -orientierung sowie die Matrix bleiben erhalten. Diese Eigenschaften stellen eine enorme Verbesserung gegenüber herkömmlichen Recyclingprodukten dar, bei denen die Fasern im Allgemeinen als ungeordnete Kurz- oder Langfasern zurückgewonnen werden. Die recycelten
unidirektionalen Tapes lassen sich analog zu neuwertigen Tapes in herkömmlichen
Fertigungsprozessen wie beispielsweise ATL/AFP und Heißpressen verarbeiten.

PLATZ 3 | FASERINSTITUT BREMEN E.V. (FIBRE) • SÄCHSISCHES
TEXTILFORSCHUNGSINSTITUT E.V. (STFI)

Entwicklung von hochintegrierten Organoblechen auf Basis von hybriden rCF-Vliesstoffen mit
zugehörigem Thermoformprozess für Luftfahrtstrukturen auf Endkontur
Die globalen Klimaziele treiben die Entwicklung nachhaltiger Prozesse und Produkte. Im LuFo VI-2
Vorhaben Hochintegierte Organobleche (HIOS) FKZ: 20E2116A; 20E2116 entwickelte FIBRE mit dem Projektpartner STFI eine ressourceneffiziente Prozesskette vom Halbzeug bis zum Bauteil mit
geschlossener Boxstruktur, lokalen Verstärkungen und variabler Dicke. Als Beispiel diente eine
Spoiler-Segment. Das STFI entwickelte einen quasi-kontinuierlichen Intervallheißpress-Prozess zur
Herstellung lokal dickenvariabler Organobleche auf Basis von Vliesstoffen aus rezyklierten
Kohlenstofffasern. Bereits bei der Herstellung wurden lokale Verstärkungen integriert. Das FIBRE
entwickelte einen komplementären Thermoformprozess einschließlich Werkzeug, der es erlaubt
ressourcenschonend die geschlossenen Box-Strukturen herzustellen. Dazu wurde Thermoformen und Fügen der Komponenten in einen Prozessschritt integriert.

ÜBERSICHT ALLER PREISTRAGENDEN IN DEN DREI KATEGORIEN
KATEGORIE PRODUKTE UND ANWENDUNGEN
Platz 1 | ZEISBERG CARBON GMBH

3D-Formwork® - Die 3D-Druck Betonschalung, hergestellt mittels Deutschlands größtem 3D-Drucker
für thermoplastische Kunststoffe
Platz 2 | INVENT GmbH | Partner: Nord-Micro GmbH • KOHPA GmbH
Carbon Heating System "CHS" für Flugzeugkabinen
Platz 3 | 3D|CORE GmbH & Co. KG
3D|CORE FR Sealing TM : ein polymer-mineralischer Schaum für verbesserten Brandschutz in
Leichtbaustrukturen, durch integrierte Hochleistungsisolation
KATEGORIE PROZESSE UND VERFAHREN
Platz 1 | SECARA
Innovatives chemisches Recycling für verstärkte technische Polymere
Platz 2 | Leibniz-Institut für Polymerforschung Dresden e. V. (IPF)
Partner: Elbflorace Formula Student Team TU Dresden e. V. (FS)
Entwicklung eines Verfahrens zur Auslegung und Fertigung einer räumlichen CFK-Tragwerksstruktur
auf Basis ebener TFP-Preformen am Beispiel einer Querlenkerkonsole eines Formula Student
Fahrzeugs
Platz 3 | Amiblu Germany GmbH
Recycling von GFK – Schleifstaubabfällen
KATEGORIE FORSCHUNG UND WISSENSCHAFT
Platz 1 | EDAG Engineering GmbH | Partner: Invent GmbH • Fraunhofer IWU • Applus+ Rescoll
Langlebige und Lösbare Faserverbundstrukturen für die Kreislaufwirtschaft
Platz 2 | Fraunhofer Institut für Produktionstechnologie IPT

Quelle und Kontaktadresse:
AVK - Industrievereinigung Verstärkte Kunststoffe e.V., Katharina Wagner, Leiter(in) Kommunikation und Marketing, Am Hauptbahnhof 12, 60329 Frankfurt am Main, Telefon: 069 2710770

Logo verbaende.com
NEWS TEILEN:

NEW BANNER - Position 4 - BOTTOM

Anzeige