Pressemitteilung | Verband der Bahnindustrie in Deutschland e.V. (VDB)

Bahnindustrie knüpft große Erwartungen an den ERA-Chef

(Berlin) - Der Verband der Bahnindustrie in Deutschland gratuliert dem frischgewählten Leitenden Direktor der neu gegründeten European Rail Agency (ERA), Marcel Verslype. Verslype ist bislang Leiter der Abteilung für internationale Angelegenheiten der belgischen Staatsbahn SNCB. Im Rahmen seiner neuen Tätigkeit als Leitender Direktor der ERA wird er zukünftig maßgeblich für die Interoperabilität und Sicherheit des Eisenbahnwesens in Europa zuständig sein. Die Gründung der ERA wurde mit der Verabschiedung des zweiten Eisenbahnpaketes der Europäischen Union im Frühjahr 2004 beschlossen. In der Zwischenzeit haben sich die Regierungschefs der EU-Mitgliedsstaaten darauf geeinigt, dass die neue Agentur ihren Sitz in Lille/Valenciennes (Frankreich) haben wird.

Die Bahnindustrie in Deutschland knüpft große Erwartungen an die Eisenbahnpolitik der Europäischen Union, weist diese doch den einzig möglichen Weg für das Wachstum auf der Schiene. Die EU hat sich die Liberalisierung des Eisenbahnwesens und die technische Harmonisierung der heute noch national geprägten Bahnsysteme zum Ziel genommen, um die Eisenbahnen insgesamt leistungsfähiger und wettbewerbsfähiger gegenüber dem Lkw zu machen und damit dem umweltfreundlichen Verkehrsträger Schiene eine neue, bedeutendere Rolle unter den Verkehrsträgern zuzuweisen. Hierfür sollen besonders der internationale Verkehr, der Wettbewerb der Bahnen untereinander sowie der diskriminierungsfreie Netzzugang für alle Betreiber gefördert werden.

Gerade Frankreich und Belgien, die Herkunftsländer des neuen EU-Kommissars für Verkehr sowie des neuen ERA-Chefs, sind bislang jedoch Nachzügler bei der Umsetzung der europäischen Eisenbahnpolitik. Denn private Schienenverkehrsbetreiber werden dort bis heute nicht zugelassen und der Wettbewerb findet auf den Gleisen dieser Länder nicht statt.

„Die neuen Verantwortlichen in der europäischen Verkehrspolitik müssen nun beweisen, dass sie echte Europäer sind“, fordert Michael Clausecker, Hauptgeschäftsführer des Verbandes der Bahnindustrie in Deutschland. „Sie müssen sich von der eher protektionistischen Eisenbahnpolitik ihrer Heimatländer emanzipieren und aktiv für die beschleunigte Öffnung der Eisenbahnmärkte Europas kämpfen.“

Quelle und Kontaktadresse:
Verband der Bahnindustrie in Deutschland e.V. (VDB) Jägerstr. 65, 10117 Berlin Telefon: 030/206289-0, Telefax: 030/206289-50

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