Bankenstudie 2006: Informationsaustausch zwischen / Unternehmen der Buchbranche und Kreditinstituten fehlt
(Frankfurt am Main) - Mit den Eigenheiten der Buchbranche sind die Banken nicht sehr vertraut, gleichzeitig fehlt Buchhändlern und Verlegern das Wissen über ihre eigene Kreditwürdigkeit. Das ist das zentrale Ergebnis der Studie "Banken und Mittelstandsfinanzierung 2006", die Anfang des Jahres von 28 Fach- und Regionalverbänden der Wirtschaft in Kooperation mit der Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) durchgeführt wurde. Der Börsenverein des Deutschen Buchhandels beteiligt sich daran zusammen mit dem Bundesverband Druck und Medien.
Großen Nachholbedarf gibt es für Buchhandlungen und Verlage vor allem beim Ratingmanagement: Nur gut ein Drittel weiß, welche Punkte bei der Bonitätsprüfung eine Rolle spielen. Am schlechtesten informiert sind sowohl bei Verlagen als auch bei Buchhandlungen die Kleinstunternehmen, von denen lediglich etwa ein Viertel über die Kriterien informiert ist. Noch weniger bekannt ist die Ratingnote: Fast 70 Prozent der Buchhändler und nahezu 60 Prozent der Verlage ist ihre Einstufung nicht bekannt.
Das mangelnde Interesse am Ratingverfahren bleibt nicht ohne Folgen für die Kreditvergabe. Knapp die Hälfte der Investitionsvorhaben im Buchhandel wurden nicht freigegeben, bei den Verlagen waren es rund 30 Prozent. Damit liegt die Buchbranche recht weit hinter dem übrigen Mittelstand, bei dem nur durchschnittlich 19 Prozent der Teilnehmer ein Kredit verwehrt wurde. Als Gründe für den Buchhandel wurden vor allem genannt: eine zu niedrige Eigenkapitalquote, zu geringe Rentabilität oder unzureichende Sicherheiten. Bei den Verlagen bemängelten die Banken außer den fehlenden Sicherheiten vor allem das zu hohe Risiko der jeweiligen Vorhaben.
An der Befragung haben sich rund 6.000 Unternehmen beteiligt, davon 473 Betriebe aus dem Buchhandel und dem Verlagswesen. Sie wird seit dem Jahr 2001 regelmäßig von der KfW durchgeführt, der Börsenverein beteiligt sich jetzt zum zweiten Mal. Alle Mitgliedsunternehmen des Börsenvereins können an der Befragung teilnehmen und haben dann die Möglichkeit, die komplette Studie kostenlos zu erhalten.
Quelle und Kontaktadresse:
Börsenverein des Deutschen Buchhandels e.V.
Claudia Paul, Referentin, Presse und Information
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