Pressemitteilung | Bundesverband deutscher Banken e.V. (BdB)

Bankenverband legt fĂŒnf wirtschaftspolitische VorschlĂ€ge fĂŒr Aufschwung nach Corona vor

(Berlin) - Um die gewaltigen Herausforderungen fĂŒr die deutsche Wirtschaft besser in den Griff zu bekommen, hat der Bankenverband wirtschaftspolitische VorschlĂ€ge ausgearbeitet. Aus Sicht der privaten Banken ist die deutliche Erholung der Konjunktur zwar durch den zweiten Lockdown ins Stocken geraten, doch es gebe Licht am Ende des Tunnels. "Die Unsicherheiten fĂŒr 2021 sind groß. Aber wir sehen gute Chancen, dass der Wirtschaftsmotor nĂ€chstes Jahr wieder anspringt und die Erholung erneut an Fahrt gewinnt", sagte Christian Ossig, HauptgeschĂ€ftsfĂŒhrer des Bankenverbandes, aus Anlass eines virtuellen PressegesprĂ€chs.

Das rasche Eingreifen der Politik habe die schlimmsten wirtschaftlichen SchĂ€den der Corona-Krise verhindert. "Die staatlichen Programme fĂŒr Unternehmen waren und sind als Akuthilfe wichtig", so Ossig. "Doch jetzt kommt es darauf an, die richtigen wirtschaftspolitischen Impulse zu setzen, um die gesunden Unternehmen fĂŒr die Zukunft zu stĂ€rken." Eine der grĂ¶ĂŸten Herausforderungen des kommenden Jahres sei es daher, die Verschuldung im Blick zu behalten. Denn klar sei auch, dass die nĂ€chsten Monate fĂŒr einen Teil der Unternehmen zur Belastungsprobe werden. Es werde Insolvenzen sowie KreditausfĂ€lle geben. "Beides haben die Banken im Blick - und es ist fĂŒr uns verkraftbar. Doch wir dĂŒrfen uns nicht von den derzeit historisch niedrigen Insolvenzzahlen tĂ€uschen lassen. Sie werden im Jahresverlauf 2021 deutlich ansteigen. Wir sind noch nicht ĂŒber den Berg" sagte Ossig.

"Deshalb bringt es aus unserer Sicht auch nichts, bei den staatlichen Hilfen weiter auf das `Prinzip GießkanneÂŽ zu setzen. Der Aufbruch aus der Krise sollte mit dem so notwendigen Umbau der Wirtschaft verbunden werden. Die Hilfen mĂŒssen dabei gezielt Investitionen in Zukunftstechnologien in den Feldern Nachhaltigkeit und Digitalisierung unterstĂŒtzen," so Ossig.
Folgende VorschlÀge hat der Verband ausgearbeitet:

-Der steuerliche VerlustrĂŒcktrag sollte ausgebaut werden, um gezielt die Eigenkapitalbasis derjenigen Unternehmen zu stĂ€rken, die in den vergangenen Jahren erfolgreich gewirtschaftet, darauf Steuern gezahlt haben und nun Luft zum Investieren brauchen.
-Die Kapitalmarktunion muss weiter vorangebracht werden, um den Zugang erfolgreicher europÀischer Unternehmen zu mehr Eigenkapital zu erleichtern.
-Die Investitionen fĂŒr Forschung und Entwicklung mĂŒssen jetzt hochgefahren werden, trotz derzeitiger genereller InvestitionszurĂŒckhaltung. Hier brauchen wir eine steuerliche Förderung und vorteilhafte Finanzierungsbedingungen.
-Die Förderpolitik sollte angepasst werden, um gezielt Investitionen in Zukunftstechnologien und den Umbau der Wirtschaft zu unterstĂŒtzen.
-Wir sollten nicht nur auf öffentliche Mittel setzen. Daher mĂŒssen die HandlungsspielrĂ€ume der Banken bei der Kreditvergabe erhöht werden. Die Finanzierung des Aufschwungs darf nicht an regulatorischen Hindernissen und Auflagen scheitern.

Der Bankenverband geht zudem in seinem aktuellen "Bericht zur Lage der Unternehmensfinanzierung" auf die strukturellen Herausforderungen ein, vor denen die deutsche Wirtschaft steht.

Quelle und Kontaktadresse:
Bundesverband deutscher Banken e.V. (BdB) Burgstr. 28, 10178 Berlin Telefon: (030) 16630, Fax: (030) 16631399

(ds)

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