Basel II: Erfolg für die deutsche Kreditwirtschaft
(Berlin) - Der Präsident des Deutschen Sparkassen- und Giroverbandes, Dr. Dietrich H. Hoppenstedt, bewertete die jüngsten Vorschläge zur Neuregelung der Eigenkapitalausstattung von Kreditinstituten als Erfolg für die deutsche Kreditwirtschaft. Er wies darauf hin, dass damit wichtige Forderungen der Sparkassen-Finanzgruppe erfüllt würden. Dies erklärte Hoppenstedt heute in Berlin im Anschluss an eine Zusammenkunft des Zentralen Kreditausschusses mit Vertretern des Bundesaufsichtsamts für das Kreditwesen und der Deutschen Bundesbank, denen er für die geleistete Arbeit seinen Dank aussprach. Gegenstand des Treffens war die Unterrichtung der Kreditwirtschaft über die Ergebnisse der letzten Sitzung des Baseler Ausschusses für Bankenaufsicht in New York, in der das zweite Konsultationspapier verabschiedet wurde.
Als bedeutenden Erfolg bezeichnete Hoppenstedt die Verankerung des bankinternen Ratings. Dadurch werde eine stärkere Differenzierung der Kreditrisiken und damit eine bessere Risikoorientierung bei der bankaufsichtlichen Eigenkapitalunterlegung erreicht. Dies ermögliche den Instituten künftig eine fairere Preisgestaltung und eine stärkere Angleichung der aufsichtlichen Anforderungen an betriebswirtschaftliche Notwendigkeiten.
Als weiteren Erfolg bewertete Hoppenstedt, dass nun auch die Risikostreuung, die sogenannte Granularität, bei der notwendigen Eigenmittelunterlegung risikomindernd berücksichtigt werde. Denn gerade durch die Erfassung der Größenklassenverteilungen im Kreditportfolio könnten die Strukturvorteile von dezentralen Kreditinstituten vor allem im Mittelstands- und Retailgeschäft genutzt und an die Kunden weitergegeben werden.
Hoppenstedt erwartet nach den neuen Vorschlägen keine Verschlechterung der Kreditversorgung des Mittelstandes. Die Sparkassen-Finanzgruppe werde auch weiterhin als Hauptfinanzierer der mittelständischen Wirtschaft in Deutschland zur Verfügung stehen.
Allerdings werfe, so Hoppenstedt, der neue Entwurf auch noch offene Fragen auf, so zum Beispiel nach der Höhe der künftigen Unterlegung sogenannter operationaler (betrieblicher) Risiken. Hier erwarte er eine Differenzierung danach, in welchem Maße Institute beispielsweise aufgrund ihrer Größe ein Risiko für das System der internationalen Finanzmärkte darstellen.
Die Sparkassen-Finanzgruppe bereite sich auf die neuen Eigenkapitalvorschriften, die 2004 in Kraft treten sollen, intensiv vor. ,,Der Zeitdruck ist enorm hoch. Aber mit unserem Projekt zur Weiterentwicklung eines leistungsfähigen einheitlichen Rating für alle Sparkassen und Landesbanken liegen wir im Plan. Mit unserer langjährigen Erfahrung im Umgang mit Ratingsystemen und einer umfangreichen Datenbasis verfügen wir über eine sehr gute Ausgangsposition", erklärte Hoppenstedt abschließend.
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