Bauabzugsteuer abschaffen / Steuermittel nicht mit neuem Gutachten in Sand setzen
(Berlin) - Der Bundesverband Freier Immobilien- und Wohnungsunternehmen (BFW) drängt auf eine schnellstmögliche Abschaffung der Bauabzugsteuer. Das von der Bundesregierung beschlossene Programm Bürokratieabbau und bessere Rechtsetzung müsse die Abschaffung des Steuerabzugs zur Folge haben, nicht aber eine nochmalige Überprüfung dieser erwiesenermaßen bürokratischen Regelung.
Die Bauabzugsteuer produziert hohen bürokratischen Aufwand für Unternehmen und Finanzämter, ohne Schwarzarbeit effektiv zu verhindern. Jedes weitere Gutachten zu dieser Steuer setzt Steuermittel in den Sand, kritisiert der BFW-Vorsitzende Walter Rasch die Ankündigung der Bundesregierung, nach 2003 die Wirksamkeit der Bauabzugsteuer mit einem weiteren Forschungsgutachten zu überprüfen.
Die Bauabzugssteuer, durch die der Empfänger einer Bauleistung 15 Prozent der Rechnungssumme einbehalten und an das für ihn zuständige Finanzamt abführen muss, blockiert nach Erfahrungen des BFW in hohem Maße die Liquidität und steht Vertragsabschlüssen im Wege. Mit Ausnahmeregelungen und Bagatellgrenzen wird die Bauabzugsteuer für weniger umfangreiche Bauleistungen außer Kraft gesetzt. Selbst hierdurch entsteht zusätzlicher Verwaltungsaufwand.
Da auch nach vier Jahren Bauabzugsteuer kein nennenswerter Erfolg bei der Eindämmung illegaler Beschäftigung erreicht wurde, ist eine solche Belastung nicht länger zu rechtfertigen, folgert Rasch. Dass eine beim Leistungsempfänger erhobene Steuer wirksam Steuerbetrug bekämpfen kann, bezweifelt auch die EU-Kommission. Voraussichtlich wird daher der Antrag Deutschlands auf eine Reform des Umsatzsteuersystems hin zum so genannten Reverse-Charge-Verfahren abgelehnt, denn auch bei diesem Verfahren soll die Steuerschuld auf den Leistungsempfänger verlagert werden.
Quelle und Kontaktadresse:
Bundesverband Freier Immobilien- und Wohnungsunternehmen e.V. (BFW)
Oliver Falk, Pressesprecher
Kurfürstendamm 57, 10707 Berlin
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