Bauarbeiter-Streik 2002: "Wut macht Mut" / www.baustreik.de dokumentiert erfolgreichen Arbeitskampf
(Frankfurt am Main) - Streikende Arbeiter und ihre Gewerkschaften sind in Deutschland nicht gut gelitten. So urteilen Chefredakteure und Intendanten, neuerdings auch Regierung und Oppositionsparteien in großer Eintracht. Ein gutes Jahr nach dem ersten bundesweiten Bauarbeiter-Streik der Nachkriegsgeschichte dokumentiert die Industriegewerkschaft Bauen-Agrar-Umwelt (IG BAU) Geschichte und Geschichten dieses am Ende erfolgreichen Ausstandes im Internet. Seit heute ist die Online-Dokumentation unter http://www.baustreik.de freigeschaltet.
Im letzten Jahr (2002) mussten Bauarbeiter in Ost und West um ihre tarifvertraglichen Rechte, gegen Lohnraub und für faire Arbeitsbedingungen kämpfen. Anders als in vielen Auseinandersetzungen zuvor gelang es nicht, ohne Arbeitskampf zu einer Tarifeinigung zu kommen. Am Ende standen allerdings ein Ergebnis und die Erkenntnis, dass damals wie heute Streik das äußerste Mittel ist, um sich gemeinsam zur Wehr zu setzen.
Ist dieses Mittel noch zeitgemäß oder ein Relikt aus dem 19. Jahrhundert? Das fragen sich heutzutage viele, die sich nicht zu helfen wissen oder deren professioneller Auftrag es ist, Streiks als "dumm und töricht", wenn nicht sogar als Hochverrat am Standort Deutschland zu diffamieren. www.baustreik.de will Anregungen für andere Einsichten geben und zu Antworten herausfordern. Eine Online-Umfrage ermittelt die Meinung der Besucher dieser Website. Gerade junge Leute und Außenstehende können einen Eindruck gewinnen, wie ein Arbeitskampf abläuft und warum Menschen zu diesem Mittel greifen und ihre Wut in Mut verwandeln.
Quelle und Kontaktadresse:
Industriegewerkschaft Bauen-Agrar-Umwelt Bundesvorstand ( IG BAU )
Olof-Palme-Str. 19, 60439 Frankfurt
Telefon: 069/95737-0, Telefax: 069/95737800
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