Pressemitteilung | Bauern- und Winzerverband Rheinland-Pfalz Süd e.V. (BWV-RLP)
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Bauern und Winzer im südlichen Rheinland-Pfalz mit Forderungen an die künftige Landesregierung

(Mainz) - Die rheinland-pfälzische Landesregierung muss ihre Gestaltungsmöglichkeiten nutzen, um Rahmenbedingungen für eine zukunftsfähige Landwirtschaft zu schaffen. Das ist die zentrale Forderung der Landwirte und Winzer aus Rheinhessen und der Pfalz mit Blick auf die Landtagswahlen im kommenden Jahr. Bei der Delegiertentagung des Bauern- und Winzerverbandes Rheinland-Pfalz Süd e.V. (BWV) am 29. Oktober 2025 verabschiedeten sie eine Resolution mit ihren Anliegen.

Durch die in den vergangenen Jahren sprunghaft gestiegenen Produktionskosten ist die Wettbewerbsfähigkeit der Betriebe im Land massiv gesunken. Die derzeitige Phase mit niedrigen Erzeugerpreisen verschärft die Situation erheblich. Daher braucht es dringend Entlastungen: ein umfangreicher Bürokratieabbau, keine zusätzliche Verschärfung von Bundes- und EU-Recht, steuerliche Erleichterungen, mehr Eigenverantwortung statt mehr Kontrollen, schnelle und einfache Planungs-, Genehmigungs- und Förderverfahren.

Auch wenn große Richtungsentscheidungen in der Agrarpolitik in Brüssel und Berlin getroffen werden, kann Rheinland-Pfalz zielführende Maßnahmen umsetzen oder sich über den Bundesrat für entsprechendes Handeln auf Bundes- und europäischer Ebene einsetzen. BWV-Präsident Ökonomierat Eberhard Hartelt betonte gegenüber dem anwesenden rheinland-pfälzischen Ministerpräsident Alexander Schweitzer, dass es aber nicht nur die Möglichkeit zum Gestalten braucht, sondern auch den Willen. Außerdem müssen junge Menschen ermutigen werden in die Grünen Berufe zu gehen, unternehmerisch tätig zu sein und Höfe zu übernehmen – dafür brauchen sie eine Perspektive.

Insbesondere mit Blick auf die schwierige Lage im Weinbau sehen die Delegierten das Weinbauland Nummer eins in der Pflicht. Zwar wurden gemeinsam mit den Weinbauverbänden viele Dinge auf den Weg gebracht, um die Winzer im Land zu unterstützen, aber die Maßnahmen reichen nicht aus. Alle Optionen die sich im Weinsektor auf Bundes- und europäischer Ebene für das Land ergeben, müssen gemeinsam mit der Branche geprüft und bei Bedarf kurzfristig und unbürokratisch umgesetzt werden, damit der Weinbau eine erfolgreiche Zukunft hat. Bei der Viehhaltung im Land geht es bereits um die Existenz. Sowohl Produktion als auch Verarbeitung sind kleinstrukturiert, was zu vergleichsweisen hohen Kosten führt. Wird hier nicht gegengesteuert, verlagert sich Viehhaltung weiter in die viehintensiven Gebiete oder ins Ausland. Damit wäre auch der unmittelbar verbundene Grünlanderhalt bedroht.

Grundvoraussetzung für notwendige Erträge und Qualitäten in der gesamten Landwirtschaft ist eine ausreichende Wasserversorgung, die durch den Klimawandel gefährdet ist.
Um eine effiziente Wassernutzung zu erreichen, braucht es Förderung von Beregnungstechnik und -infrastruktur, Rückhalte- und Speichermöglichkeiten. Mit Blick auf Natur- und Umweltschutz sprechen sich die Landwirte und Winzer für Kooperation statt Verbote aus. Starres Ordnungsrecht und Verbotskultur bremsen freiwilliges Engagement in diesem Bereich aus.

Damit die Anliegen des Berufsstandes auch schnell umgesetzt werden können, braucht es aus aber eine leistungsstarke Agrarverwaltung. Überschneidende Zuständigkeiten und Kompetenzen führen nicht nur zu Verzögerungen, sondern auch zu Mehraufwand bei der Unternehmensführung in den Betrieben. Zur Steigerung der Effizienz und zur Verbesserung der Servicequalität ist deshalb eine Reform der Agrarverwaltung mit dem Ziel einer deutlichen Verschlankung notwendig.

Quelle und Kontaktadresse:
Bauern- und Winzerverband Rheinland-Pfalz Süd e.V. (BWV-RLP), Weberstr. 9, 55130 Mainz, Telefon: 06131 62051

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