Baulicher Zustand deutscher Schulen hat sich rapide verschlechtert / Zunehmend Klagen über Mangel an Unterrichtsmaterialien und Lehrbüchern
(Berlin) - Die seit Jahren andauernde permanente Unterfinanzierung der Schulen zeigt inzwischen dramatische Auswirkungen nicht nur auf die Lehrerversorgung, sondern auch auf den Zustand der Schulgebäude, den Mangel an Unterrichtsräumen und die unzureichende Versorgung mit Lehrbüchern. Darauf weist eine Auswertung des Deutschen Philologenverbandes (DPhV) für den Bereich der Gymnasien hin.
Demnach beklagen rund 40 Prozent der befragten Schulen den schlechten Zustand der Schulgebäude und das Ausbleiben von Renovierungen, fast ein Drittel die unzureichenden Heiz- und Klimaverhältnisse, ebenfalls rund ein Drittel moniert den Mangel an Unterrichtsräumen. An rund einem Viertel der Schulen fehlen Lehrbücher und Unterrichtsmaterialien komplett oder sind hoffnungslos veraltet.
Sorgen bereitet an den Gymnasien auch die oft unzureichende Laborausstattung und die Unterfinanzierung der Ausstattung für den Kunst- und Musikunterricht.
Verantwortlich für diese dramatische Verschlechterung der Lernsituation macht der Vorsitzende des DPhV, Heinz-Peter Meidinger, die zurückgehenden Aufwendungen der Kommunen und Länder für die Schulen, da diese hauptsächlich für den Sachaufwand und die Trägerschaft der Einzelschulen zuständig seien.
So seien die Aufwendungen des Staates für Lehrbücher bundesweit von über 400 Millionen Euro auf jetzt 250 Millionen Euro gesunken.
Der DPhV-Vorsitzende: Die seit einigen Jahren andauernde permanente Unterfinanzierung von Schulen führt immer häufiger dazu, dass unbedingt notwendige Baumaßnahmen und Renovierungen unterbleiben. Die ständige Kürzung der Verwaltungs- und Vermögenshaushalte der Einzelschulen führt zudem zu einer immer schlechteren Ausstattungssituation. In einigen Bundesländern wie etwa Berlin ist die Lage bereits dramatisch. Sollte in diesem Bereich nicht gegengesteuert werden, droht insgesamt auch der Bildungsauftrag von Schule Schaden zu erleiden!
Quelle und Kontaktadresse:
Deutscher Philologenverband e.V. im DBB
Friedrichstr. 169-170, 10117 Berlin
Telefon: 030/40816781, Telefax: 030/40816788
Weitere Pressemitteilungen dieses Verbands
- DPhV fordert die Bundesregierung auf, die Ausgaben für Bildung im Sondervermögen für die Länder mit klaren Haushaltstiteln zu sichern
- SWK-Gutachten: DPhV fordert Investitionen in differenzierte Lehrkräftebildung und Entlastung von Lehrerinnen und Lehrern / Orientierung an gemeinsamen Standards für alle Schülerinnen und Schüler aller Schularten wird kritisch gesehen
- „Deutscher Lehrkräftepreis – Unterricht innovativ“ 2024 verliehen