Pressemitteilung | Verband Druck und Medien Bayern e.V. (VDMB)

Bayerische Druck- und Medienindustrie sieht Land und will jetzt die Tarifreform / Leichte Erholung für 2004 erwartet, zukunftsfähiger Manteltarifvertrag gefordert

(München) - Seit dem Tiefststand im ersten Halbjahr 2003 hat sich die Geschäftslage der Druck- und Medienindustrie kontinuierlich verbessert. Trotzdem lagen die Umsätze der Unternehmen im gesamten Jahr 2003 durchschnittlich um etwa 3 Prozent unter dem Vorjahr. Für das Jahr 2004 erwartet die Branche erstmals seit 2000 ein reales, also preisbereinigtes, Umsatzwachstum von 1 bis 2 Prozent.

Der beschleunigte Personalabbau (2002: 5,4 Prozent, 2003: 6 Prozent) wird sich abschwächen und möglicherweise fast zum Stillstand kommen. Mit einem Wiederanstieg der Beschäftigtenzahl ist vorerst allerdings noch nicht zu rechnen.

Nach einem Rückgang der Investitionen während der vergangenen drei Jahre um etwa ein Drittel ist 2004 angesichts der leichten wirtschaftlichen Erholung wieder ein Anstieg der Investitionsquote zu erwarten. Die alle vier Jahre in Düsseldorf stattfindende Drupa, weltgrößte Messe der Druck- und Medienbranche, dürfte zusätzliche Investitionsimpulse auslösen.

Im Januar 2004 zeigt der Geschäftsklima-Index für die westdeutsche Druckindustrie allerdings eine geringfügig verschlechterte Beurteilung der Geschäftslage und einen leichten, saisonbedingten Produktionsrückgang. Laut Bundesverband Druck und Medien e.V. (bvdm) ist eine rasche nachhaltige Besserung der Geschäftslage kaum zu erwarten.

„Wir werden in der bayerischen Druck- und Medienindustrie 2004 zwar keinen rasanten Aufschwung verzeichnen können, wohl aber die allmähliche Rückkehr zu überlebensnotwendigen Werten bei der Produktionstätigkeit, der Kapazitätsauslastung sowie bei den Erträgen“, prognostiziert Karl-Georg Nickel, Hauptgeschäftsführer und geschäftsführendes Vorstandsmitglied des Verbandes Druck und Medien Bayern e.V. (vdmb) in München.

Um die Reaktionsmöglichkeiten der Unternehmen gegenüber künftigen Konjunkturschwankungen zu verbessern, haben die Arbeitgeber im letztjährigen Lohntarifabkommen auch Verhandlungen zur Reform des Manteltarifvertrags vereinbart. Nickel: „Bis 31. März 2005 haben wir jetzt Zeit, die Lehren aus den vergangenen drei Jahren zu ziehen und den Manteltarifvertrag zukunftsfähig zu machen. Flexibilisierung und Entbürokratisierung sind hier die Stichwörter. Auch können wir es uns nicht länger leisten, deutscher und internationaler Spitzenreiter bei Löhnen und Freizeit zu sein. Die Boomzeiten sind vorbei, viele Privilegien und Besitzstände sind zu unhaltbaren Belastungen geworden. Es liegt jetzt bei der Gewerkschaft: Neugestaltung und Öffnung des Manteltarifvertrags oder die Beerdigung des Flächentarifvertrags. Wer sich einer Neuordnung nach dem Prinzip der ‚Offenen Fläche‘ verweigert, drückt damit sein Desinteresse am Erhalt von Arbeitsplätzen aus. “

„Wir wollen einen modernen, flexiblen Tarifvertrag, der den Sachverstand der Leute nutzt, die die betrieblichen Notwendigkeiten am besten einschätzen können. Dass ein Betriebsrat sich dabei von seiner Gewerkschaft beraten lässt, ist selbstverständlich. Die Verdi-Führung hat aber offensichtlich panische Angst davor, Macht abgeben zu müssen“, so Nickel.

Quelle und Kontaktadresse:
Verband Druck und Medien Bayern e.V. Friedrichstr. 22, 80801 München Telefon: 089/330360, Telefax: 089/33036100

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