Befragung mit Systemfehler?
(Berlin) - "Die von der Bundesärztekammer veröffentlichen Rücklaufquoten im Rahmen der bundeseinheitlichen Evaluation der Weiterbildung sind enttäuschend", kommentierte Klaus-Peter Schaps, Vorsitzender des Hartmannbund-Arbeitskreises "Ausbildung, Weiterbildung und Niederlassung", die am Freitag (25. September 2009) vorgelegten Zahlen. Nur etwa ein Drittel der den Ärztekammern gemeldeten Weiterbildungsassistenten nahm an der Erhebung teil. Bei den Weiterbildungsbefugten lag die Rücklaufquote hingegen bei über 60 Prozent.
"Die Projektleiter haben jetzt zu klären, worauf das augenfällige Missverhältnis der Teilnehmerzahlen zurückzuführen ist", so Schaps. "Wenn die Kammern schon gemeinsam eine so umfangreiche Befragung in Angriff nehmen, sollte das Ergebnis nicht durch Verfahrensfehler an mangelnder Aussagefähigkeit leiden", erklärte er. Vor allem sei klarzustellen, inwiefern die umstrittene Einbindung der Weiterbilder hierbei zum Tragen gekommen sei. Da die Weiterbildungsstätten nicht verpflichtet sind, den Ärztekammern ihre Weiterbildungsassistenten zu melden, wurden die Weiterbilder aufgefordert, zunächst die Anzahl der bei ihnen tätigen Weiterbildungsassistenten anzugeben und diesen dann im Auftrag der Ärztekammern ihre Zugangscodes für die Online-Fragebögen auszuhändigen. "Das Argument, die Kammern bräuchten die Weiterbildungsbefugten, um die Weiterbildungsassistenten zu erreichen, ist halbherzig. Vielmehr sollten die Kammern allen Ärzten und Ärztinnen in Weiterbildung die Möglichkeit geben, sich freiwillig registrieren zu lassen", schlug Schaps vor. "Dann wäre auch hier ein direkter Kontakt möglich und eine potentielle Fehlerquelle eliminiert."
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(el)