Pressemitteilung | vbw - Vereinigung der Bayerischen Wirtschaft e.V.

Bemühungen zum Einsparen von Erdgas haben nachgelassen / Brossardt: "Gefahr einer Unterversorgung bleibt bestehen"

(München) - Die Einsparbemühungen von Erdgas haben in den vergangenen Monaten spürbar nachgelassen. Das zeigt das aktuelle Monitoring der deutschen Gasbilanz der vbw - Vereinigung der Bayerischen Wirtschaft e. V., das die Prognos AG erstellt hat. vbw Hauptgeschäftsführer Bertram Brossardt erklärt: "Der Erdgasverbrauch lag im Januar 2023 deutschlandweit zwei Prozent über dem langjährigen Durchschnitt des witterungsbedingten Verbrauchs.

Damit lassen sich zum ersten Mal seit April 2022 keine verhaltensbedingten Einsparungen mehr nachweisen. Für die Versorgungssicherheit muss dauerhaft Erdgas eingespart werden. Sonst besteht mit Blick auf den nächsten Winter die Gefahr einer Unterversorgung."

Um eine Gasmangellage auch im kommenden Winter zu verhindern, braucht es laut Gas-Monitoring eine Nachfragereduktion von mehr als 15 Prozent. "Dank umfassender Vorbereitungen, der milden Witterung und Einsparerfolgen stehen wir in der laufenden Heizperiode besser da als erwartet. Diese gute Ausgangslage dürfen wir jetzt nicht verspielen. In diesem Jahr fehlen Pipeline-Gasimporte aus Russland vollständig. Ein strenger Winter 2023/24 könnte schnell zur ernsten Belastungsprobe werden. Ohne konsequentes Energiesparen drohen Erdgas-Engpässe mit drastischen Folgen für die Wirtschaft", so Brossardt.

Neben der Versorgungssicherheit ist aus Sicht der vbw ein bezahlbarer Bezug von Erdgas dringend notwendig. "Die hohen Energiepreise dürfen Betriebe nicht zur Einstellung oder Drosselung der Produktion zwingen. Den Branchen, die auf Erdgas angewiesen sind, muss ein wirtschaftlicher Bezug von Gas ermöglicht werden. Die eingeführten Energiepreisbremsen stellen größere Verbraucher vor kaum erfüllbare Anforderungen. Es braucht dringend unbürokratische und praxisnahe Vorgaben, um den Unternehmen Planungssicherheit in der Krise zu ermöglichen", fordert Brossardt abschließend.

Quelle und Kontaktadresse:
vbw - Vereinigung der Bayerischen Wirtschaft e.V. Bertram Brossardt, Hauptgeschäftsführer Max-Joseph-Str. 5, 80333 München Telefon: (089) 55178-100, Fax: (089) 55178-111

(jg)

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