Pressemitteilung | Hartmannbund – Verband der Ärztinnen und Ärzte Deutschlands e.V.

Beratung und Unterstützung bei Problemen mit der neuen Approbationsordnung / Hartmannbund befürchtet Organisationschaos an den medizinischen Fakultäten

(Berlin) - Ein „absolutes Organisationschaos“ an zahlreichen medizinischen Fakultäten in Deutschland befürchtet Dr. Klaus-Peter Schaps, Vorsitzender des Arbeitskreises IV „Ausbildung, Weiterbildung und Niederlassung“ des Hartmannbundes, im Oktober zu Beginn des Wintersemesters 2003/04. Der Grund: Die Ausgestaltung der neuen Approbationsordnung (AO) läuft äußerst schleppend. Ca. 16 medizinische Fakultäten werden, so Schaps, bis Oktober, dem offiziellen Start der medizinischen Ausbildung nach der neuen AO, noch keine überarbeitete Studienordnung vorlegen können: „Nur wenige Fakultäten haben ihre Hausaufgaben bisher gemacht und entsprechende Studienordnungen vorgelegt.“

Nach der Änderung der Approbationsordnung, gerade auch auf Druck des Hartmannbundes, war das 2. Staatsexamen mit seinen hohen multiple-choice-Anteilen gestrichen worden. Dafür steht nun die einzelne Universität in der Pflicht, das 2. Staatsexamen ersetzende Blockpraktika und Scheinprüfungen bis zum Herbst zu entwickeln und dem zuständigen Kultusminister des Landes zur Genehmigung vorzulegen.

Da der Weg von der bis heute gebräuchlichen Ausbildung in Vorlesungen zum „Problem-Orientierten-Lernen“ (POL) in Kleingruppen gehen soll, müssen neben neuen fachübergreifenden Leistungsnachweisen, Kapazitätsfragen und Uni-spezifischen Prüfungskriterien ganze Ausbildungskonzepte neu erstellt werden. Die Universitäten sind personell unterbesetzt und damit hoffnungslos überfordert!“ so Schaps. Er fordert deshalb mehr finanzielle und personelle Unterstützung von der Politik, die den Unis von der Verabschiedung des Gesetzes bis zur Umsetzung im Herbst schließlich reichlich wenig Zeit eingeräumt habe.

Große Schwierigkeiten sieht Schaps auch bei den Übergangsregelungen zwischen den beiden Approbationsordnungen: „Der Gesetzestext ist äußerst kompliziert. Daher hat der Hartmannbund ein übersichtliches Merkblatt erstellt, welches die wesentlichen Neuerungen der AO ab Herbst 2003 zusammenfasst und die Übergangsbestimmungen leicht verständlich darstellt!“ Dieses kann einfach und schnell von der Internetseite der Medizinstudenten im Hartmannbund unter www.studenten.hartmannbund.de heruntergeladen werden!

Schaps rief die medizinischen Fakultäten auf, mit aller Anstrengung die Umsetzung und Ausgestaltung der neuen Approbationsordnung gezielt voranzutreiben. „Auch sind die Kultusministerien der Länder hier gefordert und müssen rechtzeitig in die Verantwortung genommen werden. Die neuen Studienordnungen müssen den Medizinstudenten rechtzeitig zur Verfügung stehen, um ein Organisationschaos und eine Verschlechterung der Ausbildungsqualität im Herbst zu vermeiden. Auch müsse Studenten, denen die neue Studienordnung der Uni nicht zusage, dann noch rechtzeitig die Chance eingeräumt werden, den Studienort wechseln zu können, forderte Schaps.

Quelle und Kontaktadresse:
Hartmannbund - Verband der Ärzte Deutschlands e.V - Hauptgeschäftsstelle Schützenstr. 6A, 10117 Berlin Telefon: 030/2062080, Telefax: 030/20620829

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