Bestatter in der "Daseinsfürsorge" nach wie vor ungeimpft / Gesundheitsministerium schweigt sich aus
(Düsseldorf) - Das Robert-Koch-Institut meldet heute, 11.05.2021, mehr als 16.000 Sterbefälle in NRW im Zusammenhang mit der Corona-Pandemie. Dahinter stehen unbenannt und unbekannt auch über 16.000 Familien, ihre Angehörigen und Freunde.
Um all diese Menschen kümmern sich täglich die Bestatter des größten Landesverbandes der deutschen Bestatter unter dem Dach des Bundesverbandes Deutscher Bestatter e. V..
"Wir appellieren an unsere Landesregierung, die Gefährdung der Bestatter in der Versorgung infektiös Verstorbener endlich ernst zu nehmen. Wir tun das gerne und mit aller gebotenen Umsicht, aber auch wir und unsere Mitarbeiter haben Fami-lien und Freunde, die wir nicht gefährden wollen. Wir holen die Verstorbenen ab, gehen in die Familien, führen Trauergespräche mit den Angehörigen, trösten, organisieren und stehen bei. Dabei sind wir ganz nah bei den Menschen, das liegt in der Natur unserer Aufgabe.", sagt Frank Wesemann, Vorsitzender des Bestatterverbandes NRW
Warum ist unser Bundesland nicht in der Lage, diese Fürsorge zu schützen und den Bestattern diesen her-ausfordernden Dienst etwas einfacher zu machen?
Mangelt es schlichtweg an genug Impfstoff in NRW? Werden daher auch die anderen Berufsgruppen der kritischen Infrastruktur in unserer Impf-Priorisierungsgruppe 3 übergangen? Das fragen sich die Bestatter. Ihre Systemrelevanz ist von der Bundesregierung öffentlich bekundet, ihre Zugehörigkeit zur kritischen Infrastruktur längst verbrieft - und nichts passiert. Das Gesundheitsministerium NRW schweigt derweil beharrlich und erweckt den Eindruck, auch diese Situation "Aussitzen" zu wollen.
Die Bestatter wollen keinen Applaus, sie wollen nur ihren Beruf durch eine Impfung im Rahmen des gesellschaftlichen Gesundheitsschutzes ausführen: Ein Trauerfall darf keine Lebensgefahr darstellen, weder für Bestatter noch für Angehörige. Totenfürsorge ist ein essentieller Dienst an den Menschen, die verstorben sind - und für die die noch da sind und Abschied nehmen wollen.
"Lassen Sie uns dabei nicht im Regen stehen. So unser eindringlicher Appell an unsere Landesregierung NRW.", Frank Wesemann, Vorsitzender des Bestatterverbandes NRW, fordert: "Bestatter müssen zur verantwortungsvollen Ausübung ihres Berufs und im Sinne des öffentlichen Gesundheitsschutzes geimpft werden, jetzt!"
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