Betrug am Zuschauer: ver.di fordert schonungslose Aufklärung
(Berlin) - In dem sich ausweitenden Skandal um Product Placement und Schleichwerbung im Fernsehen fordert die Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft (ver.di) eine umfassende Aufklärung der Zuschauer. Derartige Praktiken führen dazu, dass die Zuschauer und Zuschauerinnen systematisch hinters Licht geführt werden, sagte ver.di-Vize Frank Werneke.
Die Süddeutsche Zeitung hatte berichtet, dass Firmen Beiträge über ihre Produkte in bestimmten Sendungen platzieren konnten und sich Sat 1 für die wohlwollende Berichterstattung in seinem Informationsprogramm auch noch bezahlen ließ laut ver.di ein klarer Verstoß gegen das strikte Trennungsgebot zwischen Werbung und journalistischen Beiträgen.
Es gelte nun, sämtliche Magazinsendungen des Senders gründlich auf weitere Fälle von Product Placement und Schleichwerbung zu untersuchen. Dabei müssten die Nachforschungen weit über die Einzelfälle hinausgehen. Medienunternehmen müssen ihre Geschäftsbeziehungen endlich transparent gestalten, um mögliche Interessenkollisionen aufzudecken, betonte Werneke.
Es sei überfällig, dass Verantwortliche und Eigentümer der Sendergruppe nun ihr Verhältnis zu journalistischer Unabhängigkeit und Alltagswirklichkeit in den Redaktionen grundsätzlich klärten. Dem konspirativen Treiben zwischen Herstellern und Sendern sowie der verdeckten Einflussnahme müsse im Interesse der Allgemeinheit endlich ein Ende gesetzt werden, sagte Werneke.
Quelle und Kontaktadresse:
ver.di - Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft e.V., Bundesvorstand
Paula-Thiede-Ufer 10, 10179 Berlin
Telefon: 030/69560, Telefax: 030/69563956
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