Pressemitteilung | Wirtschaftsjunioren Deutschland e.V. (WJD)

Bildungsreform dringend erforderlich

(Berlin) - Die Zahlen sind alarmierend: Eine aktuelle OECD-Länderstudie hat ergeben, dass fast 15 Prozent der Deutschen im erwerbsfähigen Alter elementare Probleme beim Lesen und Verstehen von Texten haben, immerhin sieben Prozent beherrschen nicht mehr als die einfachsten Grundrechenarten. Steht das deutsche Bildungssystem vor dem Offenbarungseid? Nach Ansicht der Wirtschaftsjunioren Deutschland (WJD) bedarf es auf jeden Fall einer dringenden Reform. Deutschland braucht einen Markt für Wissen, das heißt, Schule muss marktwirtschaftlich funktionieren, so die WJD. Schulabgänger mit solchen wie den genannten elementaren Defiziten kann sich unser Wirtschaftssystem nicht leisten, weder im Berufsalltag noch in der sozialen Hängematte.

Jede Schule muss mehr eigene Verantwortung für ihre Bildungsangebote übernehmen. Staatliche Vorgaben dürfen nur ein Grundgerüst sein, das die Schulen selbst, orientiert an der Nachfrage und an gesellschaftlichen Erfordernissen, mit Inhalten und Leben erfüllen. „Wenn jede Bildungseinrichtung am Qualifikationsniveau ihrer Absolventen gemessen wird, haben wir den Wettbewerb, den wir brauchen,“ skizziert Martin Karren, Bundesvorsitzender der WJD, die Zielrichtung der Wirtschaftsjunioren. Die obersten Bildungsziele sind Grundqualifikationen und eine breite Allgemeinbildung sowie gesellschaftliche Werte wie Zivilcourage, Toleranz und Verantwortungsbewusstsein. Begeisterung für eigenverantwortliches Handeln, für Initiative und Unternehmertum muss ein modernes Bildungssystem nach den Vorstellungen der WJD vermitteln.

Um das deutsche Bildungssystem international konkurrenzfähig zu halten, sind nach Ansicht der WJD folgende Einzelforderungen innerhalb einer Gesamtreform zu berücksichtigen:


- Einführung eines Unterrichtsfaches Wirtschaft an allen allgemeinbildenden Schulen mit praxisorientierten Inhalten und Projekten

- frühe Schulungen in den Informationstechnologien

- Lehren der ersten Fremdsprache so früh wie möglich, schon in der Grundschule

- Abitur nach 12 Jahren

- Reduktion von Berufsschulzeiten, dafür mehr praxisorientierter Unterricht in den Betrieben

- Einführung von Studiengebühren zur Teilfinanzierung der Hochschulen und zur Verstärkung der Zielorientierung der Studierenden

- Änderungen im Dienst- und Besoldungsrecht für Hochschullehrer, Einführung leistungsabhängiger Komponenten bei der Vergütung

- Abschaffung der Zentralen Vergabestelle für Studienplätze (ZVS)

- Verkürzung der Studienzeiten, z.B. durch Einführung vom Trimestern

- stärkere Praxisorientierung in der universitären Ausbildung

Quelle und Kontaktadresse:
Wirtschaftsjunioren Deutschland e.V. (WJD) Breite Str. 29 10178 Berlin Telefon: 030/203081516 Telefax: 030/203081522

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