Bis zu 220 Euro im Monat mehr für Erzieherinnen und Erzieher / Kommunale Arbeitgeber bieten neue Eingruppierung und damit mehr Geld für den Sozial- und Erziehungsdienst
(Frankfurt am Main) - Bis zu 220 Euro monatlich mehr bieten die kommunalen Arbeitgeber Erzieherinnen und Erzieher in Kindertagesstätten. Entsprechende Vorstellungen hat die VKA in der gestrigen (30. März 2009) zweiten Verhandlungsrunde den Gewerkschaften überreicht. "Wir kommen damit unserer Zusage aus der Tarifrunde 2008 nach, und das trotz deutlich schwierig werdender Finanzlage der Städte und Gemeinden", so Manfred Hoffmann, Hauptgeschäftsführer der VKA.
Am 31. März 2008 hatten die kommunalen Arbeitgeber und die Gewerkschaften vereinbart, die Eingruppierung des Sozial- und Erziehungsdienstes in die Entgeltgruppen des Tarifvertrages für den öffentlichen Dienst (TVöD) vorläufig neu zu regeln, um "unangemessene und ungewollte Exspektanzverluste zu vermeiden" - wie es in der Einigung wörtlich heißt. Die endgültigen Eingruppierungsregelungen sollen im Rahmen der ebenfalls laufenden Tarifverhandlungen zur generellen Entgeltordnung des TVöD vereinbart werden. Demgegenüber fordern die Gewerkschaften bereits jetzt endgültige Eingruppierungsregelungen, die in der Spitze ein Gehaltsplus von 950 Euro monatlich bedeuten würden. "Dies übersteigt die Leistungsmöglichkeiten der Städte und Gemeinden bei weitem. Derartige Forderungen passen zudem nicht zur aktuellen Lage", so Hoffmann.
Die Gewerkschaften haben den Vorschlag der Arbeitgeber abgelehnt und Warnstreiks nach Ostern angekündigt, wenn die Arbeitgeber kein "verhandlungsfähiges Angebot" vorlegen. Angesichts ungekündigter Tarifverträge hat ver.di den Abschluss eines Tarifvertrages zur Gesundheitsförderung im Sozial- und Erziehungsdienst gefordert, um streikfähig zu werden. "Diese Forderung liegt erst seit letzter Woche auf dem Tisch. Wir werden dies in unseren Gremien beraten", erläutert Hoffmann.
"Mit dem Vorschlag, den wir vorgelegt haben, erkennen wir die Bedeutung der Kindertagesstätten und ihrer Beschäftigten für die Erziehung unserer Kinder an. Überzogene Vorstellungen können wir indes nicht erfüllen", so Hoffmann.
Bei den Städten und Gemeinden angestellte Erzieherinnen und Erzieher verdienen derzeit in der Regel zwischen 2.130 Euro und 2.475 Euro. Hinzu kommen die Jahressonderzahlung, die Leistungsbezahlung des TVöD und eine attraktive betriebliche Altersversorgung. Zuletzt erhielten die Beschäftigten der Kommunen und kommunalen Unternehmen Gehaltserhöhungen in Höhe von 5,1 Prozent in 2008 und weitere 2,8 Prozent sowie eine Einmalzahlung in Höhe von 225 Euro in diesem Januar.
Die nächste Verhandlungsrunde findet am 21. April 2009 in Berlin statt.
Quelle und Kontaktadresse:
Vereinigung der kommunalen Arbeitgeberverbände (VKA)
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(el)
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