Bis zu 50 Prozent energieeffizientere Flugzeuge: Neue Veröffentlichung der DGLR weist Weg für Klimaneutralität im Luftverkehr
(Bonn) - Mit der Veröffentlichung „The Energy-Efficient Aircraft of the Future: A Long-Term Perspective“ setzt die Deutsche Gesellschaft für Luft- und Raumfahrt (DGLR) den Fokus auf die klassischen Disziplinen des Flugzeugbaus, um die Klimaneutralität bis 2050 im Luftverkehr zu ermöglichen. Im Rahmen der DGLR-Jahrestagung am 20. November 2025 im ZAL Zentrum für Angewandte Luftfahrtforschung in Hamburg wurde das Paper offiziell vorgestellt. Es präsentiert zielgerichtete Maßnahmen, wie die Energieeffizienz von Flugzeugen im Luftverkehr deutlich verbessert werden kann – mit direkten positiven Auswirkungen auf die Klimabilanz. Das Paper steht ab sofort auf der DGLR-Website zum kostenlosen Download zur Verfügung.
Das Ziel, die Klimaauswirkungen des Luftverkehrs drastisch zu reduzieren und bis 2050 Netto-Null-Emissionen zu erreichen, stellt die Luftverkehrsbranche vor enorme Herausforderungen. Möglich ist das nur mit erneuerbaren und nachhaltigen Energiequellen wie nachhaltigen Flugtreibstoffen (SAF) oder grünem Wasserstoff. Deren Verfügbarkeit bleibt jedoch begrenzt und die Treibstoffkosten werden im Zuge der Energiewende erheblich steigen. Zielgerichtete Maßnahmen, die die Energieeffizienz im Luftverkehr deutlich verbessern – sowohl im Flugzeugbetrieb als auch im Flugzeugdesign – sind daher unerlässlich. Zu diesem Zweck diskutieren die elf Autoren aus Industrie und Forschung in „The Energy-Efficient Aircraft of the Future: A Long-Term Perspective“ verschiedene technologische Perspektiven in einem ausgewogenen Ansatz, der sowohl die Potenziale als auch die Herausforderungen berücksichtigt, die mit einer deutlichen Verbesserung der Energieeffizienz einhergehen. Basierend auf den gewonnenen Erkenntnissen skizzieren sie einen Weg, um den Energieverbrauch zukünftiger Flugzeuge um bis zu 50 Prozent zu senken.
„Bis zu 50 Prozent Energieeinsparung und damit direkte Emissionsreduktion gegenüber aktuellen Flugzeugmodellen ist technisch möglich, aber nur wenn wir sowohl das Flugzeug sowie auch sein Betriebskonzept als Ganzes weiterentwickeln“, sagt Daniel Reckzeh, Mitautor des Papers, Mitglied im DGLR-Präsidium und Leiter des DGLR-Fachbereichs L2 Bemannte Luftfahrzeuge. „Hier ist die gesamte Branche gefragt – von Wissenschaft über Industrie bis hin zur Politik. Gemeinsam müssen die Rahmenbedingungen geschaffen werden, diese Technologien auch erfolgreich, d.h. ausgereift und bezahlbar an den Markt zu bringen."
Eine verbesserte Energieeffizienz hat einen direkten positiven Einfluss auf die Klimabilanz eines Flugzeugs. Denn wenn weniger Energie für den Betrieb eines Flugzeugs benötigt wird, wird weniger Treibstoff verbraucht. Einige Schlüsseltechnologien können schon deutlich vor 2050 in zukünftige Klassen von großen Transportflugzeugen integriert werden. Dazu zählen untern anderem die Reduzierung des aerodynamischen Widerstands, die Gewichtsreduzierung durch den konsequenten Einsatz von Kohlefaserverbundwerkstoffen (CFK) in Flugzeugzellenstrukturen, die synergetische Integration von neuen Antriebstechnologien sowiedie aktive Steuerung des Flugzeugs. Letzteres ermöglicht zum Beispiel die aktive Verringerung von Böenbelastungen, Manöverbelastungen und sogar die Flatterkontrolle, wodurch das Flugzeuggewicht erheblich reduziert und die Realisierung von Tragflächen mit extrem hohen Streckungen ermöglicht wird. Ebenfalls betrachtet werden mögliche Herausforderungen bei zukünftigen Flugzeugkonfigurationen für ein wettbewerbsfähiges Flugzeug (sowohl in wirtschaftlicher als auch in ökologischer Hinsicht) und Herausforderungen in Hinblick auf die Integration in das Gesamtsystem des Luftverkehrs.
„Wir dürfen in der Debatte über nachhaltige Flugkraftstoffe und Wasserstoff die Weiterentwicklung der klassischen Disziplinen des Flugzeugbaus nicht vernachlässigen. Sie können entscheidend dazu beitragen, dass wir Klimaneutralität bis 2050 erreichen. Wir als DGLR setzen uns dafür ein, diesen Weg als Branche zu gehen, um die Potenziale, die es hier gibt, zu heben – unabhängig von industriellen oder politischen Richtungen und mit dem Fokus auf wissenschaftlich-technische Machbarkeit“, sagt Roland Gerhards, Präsident der Deutschen Gesellschaft für Luft- und Raumfahrt zur Veröffentlichung des DGLR-Papers.
Quelle und Kontaktadresse:
(DGLR) Deutsche Gesellschaft für Luft- und Raumfahrt - Lilienthal-Oberth e.V., Alisa Griebler, Referent(in) Kommunikation, Godesberger Allee 70, 53175 Bonn, Telefon: 0228 308050
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