Pressemitteilung | ver.di - Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft

Bsirske: Mitbestimmung aus- statt abbauen

(Berlin) - Der Vorsitzende der Vereinten Dienstleistungsgewerkschaft (ver.di), Frank Bsirske, bezeichnete das vom Bundesverband der Deutschen Industrie (BDI) und der Bundesvereinigung der Deutschen Arbeitgeberverbände (BDA) vorgestellte Konzept zur Mitbestimmung als „Schritt zurück in die zwanziger Jahre des letzten Jahrhunderts“.

Die Arbeitnehmer sollten von allen wichtigen Entscheidungen in den Unternehmen abgeschnitten werden. Dabei sei das deutsche Mitbestimmungsmodell ein Erfolgsmodell. Dies dokumentiere die große Attraktivität des Wirtschaftsstandorts und Exportweltmeisters Deutschland auch für ausländische Investoren.

Angesichts der wirtschaftlichen Situation und steigender Arbeitslosenzahlen gelte es, die Mitbestimmungsrechte der Beschäftigten und ihrer Interessenvertretungen auszuweiten statt abzubauen. Es gebe viele Fälle, in denen Arbeitnehmervertreter in den Aufsichtsräten schon früh auf krisenhafte Entwicklungen in den Unternehmen hingewiesen und Lösungen vorgeschlagen hätten. „Da interessiert die Dividende oder ein kurzfristiger Kursanstieg aber oft mehr als die Zukunft des Unternehmens“, kritisierte Bsirske.

Als „problematisch“ empfinde der ver.di-Vorsitzende die Konzentration und Verflechtung von Machtstrukturen auf Arbeitgeberseite. „Immer wieder verweigern Bankvorstände dringend benötigte Kredite gegenüber Unternehmen, in deren Aufsichtsrat sie selbst sitzen.“ Bsirske drückte seine Verwunderung darüber aus, dass solche Konstellationen nicht verstärkt in den Blick der öffentlichen Aufmerksamkeit genommen würden.

Quelle und Kontaktadresse:
ver.di - Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft e.V. Potsdamer Platz 10, 10785 Berlin Telefon: 030/69560, Telefax: 030/69563956

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