Bund der Weinkellereien argumentiert am Marktgeschehen vorbei
(Mainz) - Der Präsident des Bauern- und Winzerverbandes Rheinland-Pfalz Süd e. V. (BWV), Norbert Schindler, hat die Aussagen des Bundes der Weinkellereien als völlig überzogen und an den tatsächlichen Marktgeschehnissen vorbei kritisiert.
Der Bund der Weinkellereien hatte geäußert, die Kellereien müssten sich aus Ausland mit weißen Grundweinen versorgen, da es in Deutschland ein Überangebot von Rotwein bei gleichzeitiger Knappheit von billigen Weißweinen gebe.
BWV-Präsident Schindler verwies in diesem Zusammenhang auf die aktuellen Zahlen der rheinland-pfälzischen Landwirtschaftskammer. Diese belegten, dass das Qualitätsweinaufkommen in den ersten vier Monaten des Jahres 2005 im Vergleich zum Vorjahreszeitraum mit 1,9 Mio. Hektoliter nahezu unverändert war. Der Rotwein könne im gleichen Zeitraum sogar eine Steigerung um 16,7 Prozent auf 530.000 hl verzeichnen.
Dies zeige, dass die Nachfrage nach Rotwein ungebrochen sei. Die Kellereien würden also keinesfalls gezwungen, Rotwein abzunehmen, wenn diese Weißweine haben möchten, wie vom Geschäftsführer des Bundes der Weinkellereien Rheinland-Pfalz, Albrecht Ehses, geäußert wurde.
Sofern die abnehmenden Kellereien bereit seien, höhere Preise entsprechend der Marktsituation und der Qualität zu zahlen, sei auch ein weiterer ausreichender Bezug mit heimischen Produkten möglich, so Schindler. Die am Markt gestiegenen Preise für Weißwein seien angesichts der Fassweinkrise in diesem Bereich in den vergangenen Jahren dringend notwendig gewesen. Viele Winzer hätten in den letzten Jahren aufgrund der ruinösen Preissituation vor dem finanziellen Aus gestanden. Es sei daher höchste Zeit, dass für entsprechende Qualitäten endlich auch wieder entsprechende Preise gezahlt werden müssten, so der BWV-Präsident.
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