Pressemitteilung | Bundesverband der Deutschen Volksbanken und Raiffeisenbanken e.V. (BVR)

Bundesbürger legten 158 Milliarden Euro auf die hohe Kante / Höchste Ersparnis seit der Wiedervereinigung

(Berlin) - Die Bundesbürger legten nach einer Untersuchung des Bundesverbandes der Deutschen Volksbanken und Raiffeisenbanken (BVR) zum Weltspartag am 29. Oktober im vergangenen Jahr 158 Milliarden Euro auf die "hohe Kante". Aufgrund der Baisse an den Aktienmärkten habe die Geldvermögensbildung allerdings gerade einmal ausgereicht, um die rein bewertungsbedingte Verringerung des Geldvermögens auszugleichen. Das Geldvermögen der Bundesbürger habe im Jahr 2001 3.653 Milliarden Euro betragen, im Durchschnitt seien dies 95.100 Euro pro Haushalt. Für das Jahr 2002 sei aufgrund der anhaltenden Schwäche an den Aktienmärkten damit zu rechnen, dass das Geldvermögen der privaten Haushalte erstmals stagnieren, wenn nicht sogar zurückgehen werde.

Investmentfonds und Versicherungen blieben die Favoriten

Einer zunehmenden Beliebtheit hätte sich im Jahr 2001 das Versicherungssparen erfreut. Versicherungsanlagen würden sich durch steuerliche Vorteile sowie ihre relativ hohe Sicherheit auszeichnen, so der BVR. Im Jahr 2001 hätten die Bundesbürger erstmals mehr als jeden zweiten Euro bei Versicherungen angelegt. Die Nachfrage nach Investmentzertifikaten sei angesichts der drastischen Kursverluste an den Aktienmärkten erstaunlich stabil geblieben. Mehr als 40 Prozent der Geldvermögensbildung seien auf Investmentfonds entfallen. Von Portfolioumschichtungen zugunsten sicherer Anlagen hätten Bankeinlagen, insbesondere Termingelder und Sichtguthaben, profitieren können. Im Jahr 2001 sei mehr als jeder fünfte Euro in Bankguthaben angelegt worden. Stark rückläufig habe sich demgegenüber der Aktienbesitz entwickelt, im Jahr 2001 seien die Bestände um 28,7 Milliarden Euro abgebaut worden.

Aktienbaisse hinterlässt Spuren beim Geldvermögen

Während neues Geldvermögen in Höhe von rund 121 Milliarden Euro gebildet worden sei, sei das Geldvermögen lediglich um 0,3 Prozent bzw. 11 Milliarden Euro angestiegen. Ursache für diese Abweichung: Der Zuwachs an neuem Geldvermögen sei zum größten Teil benötigt worden, um die Bewertungsabschläge beim Vermögensbestand auszugleichen. Allein beim Aktienvermögen sei eine Einbuße um fast 100 Milliarden Euro zu verzeichnen, nur knapp 30 Milliarden Euro waren davon Aktienverkäufen zuzuschreiben gewesen.

Sparquote stieg erstmals seit der Wiedervereinigung an

Erstmals seit der Wiedervereinigung sei die Sparquote von 9,8 Prozent im Jahr 2000 auf 10,2 Prozent im Jahr 2001 angestiegen. Ende der achtziger Jahre habe die Sparquote noch knapp unter der 14-Prozentmarke gelegen und im Jahr der Wiedervereinigung sogar ein Hoch von 14,8 Prozent erreicht. Positiv auf die Sparquote dürfte sich die zum 1. Januar 2001 in kraft getretene Steuerreform ausgewirkt haben, die die finanziellen Spielräume der privaten Haushalte erweitert hat. Das im Zuge der Konjunkturschwäche nachlassende Konsumentenvertrauen dürfte sich zudem negativ auf die Konsumausgaben ausgewirkt haben. Des Weiteren habe die Diskussion über die Notwendigkeit einer verstärkten privaten Altersvorsorge die Sparanstrengungen der Bundesbürger verstärkt. Schließlich sei auch die gravierende Kurskorrektur an den Aktienmärkten nicht ohne Folgen auf die Konsumausgaben gewesen.

Quelle und Kontaktadresse:
Bundesverband der Deutschen Volksbanken und Raiffeisenbanken e.V. (BVR) Schellingstr. 4 10785 Berlin Telefon: 030/20210 Telefax: 030/20211900

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